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Das Deutsch-Amerikanischen Volksfest 2003, damals in Berlin-Zehlendorf.

© IMAGO

Deutsch-Amerikanisches Volksfest: Der Westen bröckelt auch in Berlin

Nach dem erneuten Ausfall des Deutsch-Amerikanischen Volksfest sieht unsere Autorin Berlins Bindung an den Westen in Gefahr. Eine Glosse.

Berlins Brücken sind marode, das ist bekannt. Und auch die transatlantische Brücke, die über Jahrzehnte doch zumindest einen Teil der Stadt fest an den Westen band, zeigt immer tiefere Risse. Zum zweiten Mal in Folge fällt dieses Jahr das Deutsch-Amerikanische Volksfest aus. Das letzte Mal wurde 2018 im Mariendorfer Marienpark gefeiert.

Die bittere Botschaft beginnt mit dem Satz: „Der Untergang der Clubkultur in Berlin macht auch vor den Schaustellern nicht Halt.“ Veranstalter Thilo-Harry Wollenschlaeger holt zum großen Wollenschlag aus: „Wir fühlen uns ausgegrenzt und als Menschen zweiter Klasse behandelt.“ Kein Ort sei zu finden, durch die ganze Stadt sei man gefahren. Und der Senat, einst ein Bollwerk der deutsch-amerikanischen Freundschaft, unterstütze ihn nicht.

„Wir müssen endlich begreifen, dass unsere Stadt durch ihre gesamte kulturelle Vielfalt lebt. Dazu gehören neben den städtischen Kulturbetrieben auch freie Bühnen, Clubs, Künstlerkollektive und eben auch die Schausteller mit ihren Volksfesten.“ Wollenschlaeger fordert einen runden Tisch „mit den Senatoren und anderen Kulturschaffenden in Berlin, um Lösungen dafür zu finden, wie man die Kultur und Attraktivität Berlins erhalten kann“.

Bis dahin weiterhin im Portfolio: Britzer Baumblüte, Neuköllner Maientage und Spandauer Weihnachtstraum.

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