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Ein Angeklagter in einem weiteren Prozess um den Juwelenraub im Grünen Gewölbe am Dresdner Landgericht. Der 24-Jährige muss sich wegen Beihilfe zum Diebstahl mit Waffen, Sachbeschädigung und Brandstiftung verantworten.

© dpa/Sebastian Kahnert

„Der Einzige, der geregelter Arbeit nachging“: Ermittler kauften Auto von Berliner Verdächtigem im Fall Grünes Gewölbe

2023 wurden fünf junge Männer für den Juwelendiebstahl aus dem Schatzkammermuseum Grünes Gewölbe in Dresden verurteilt. Nun gibt es einen weiteren Prozess und neue Details.

Nach dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden haben Ermittler verdeckt auch ein verdächtiges Auto gekauft. Der Wagen, der in der Tatnacht von der Polizei in Berlin kontrolliert worden war, konnte so – von den Täter unbemerkt – ausgewertet werden, wie ein Kriminalist der Soko Epaulette am Freitag im Prozess vor dem Dresdner Landgericht sagte. Dort ist ein weiterer junger Mann aus dem Berliner Remmo-Clan wegen Beihilfe zu dem Coup angeklagt.

Belastendes habe sich nicht gefunden, wie bei der Wohnungsdurchsuchung auch, sagte der Beamte im Zeugenstand. „Er ist der Einzige in der Familie, der einer geregelten Arbeit nachging.“ Die über mehrere Wochen laufende Observation im Sommer und Herbst 2020 habe sich mehr auf dessen Brüder und die anderen Verdächtigen konzentriert.

Aufgabe: die Haupttäter zum Treffpunkt fahren

Der junge Mann muss sich seit dem 5. Januar wegen Beihilfe zum Diebstahl mit Waffen, Sachbeschädigung und Brandstiftung verantworten. Da er zur Tatzeit 20 Jahre alt war und damit als Heranwachsender gilt, verhandelt eine Jugendkammer den Fall. Er war am Rande des ersten Prozesses festgenommen worden, den er im Publikum verfolgt hatte, nachdem einer der Angeklagten seinen Namen vor Gericht genannt hatte. Nach einer Beschwerde kam er aber wieder frei.

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Der Beschuldigte soll ab Mitte 2019 in die Planung des Coups eingeweiht und in dessen Vorbereitungen einbezogen gewesen sein. Laut Anklage war seine Aufgabe, in der Tatnacht seinen Bruder und zwei weitere Haupttäter zum vereinbarten Treffpunkt in Berlin zu fahren. Nach der Polizeikontrolle aber, bei der im Kofferraum Einbruchswerkzeug entdeckt wurde, sei er allein weitergefahren, um die ihn observierenden Beamten abzulenken. Er schweigt bisher zu den Vorwürfen.

Der Einbruch ins Historische Grüne Gewölbe im Dresdner Residenzschloss im November 2019 gilt als einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle Deutschlands. Die Täter erbeuteten 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten und verursachten zudem mehr als eine Million Euro Schaden. Ein Teil der Beute fehlt noch immer. Fünf junge Männer aus dem Remmo-Clan waren im Mai 2023 zu Freiheitsstrafen zwischen vier Jahren und vier Monaten sowie sechs Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Sie gingen in Revision, vier der Urteile sind noch nicht rechtskräftig. (dpa)

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