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Bushido (r.) mit Ehefrau Anna-Maria bei einer Gala im Jahr 2011. 

© picture alliance / dpa

Bushidos Ehefrau im Prozess gegen Clanchef: „Der Einfluss von Arafat Abou-Chaker machte mir Angst“

Anna-Maria Ferchichi hat erneut im Prozess gegen den ehemaligen Geschäftspartner ihres Mannes ausgesagt. Wenn Abou-Chaker anrief, „musste mein Mann springen“, sagte sie. 

Die Ehefrau von Rapper Bushido hat im Prozess gegen Clanchef Arafat Abou-Chaker erklärt, der damalige Geschäftspartner ihres Mannes habe permanent Geld gefordert. Einnahmen habe Abou-Chaker dagegen ungern ausgezahlt - „wie ein Dagobert-Duck-Syndrom“, sagte Anna-Maria Ferchichi am Mittwoch am zweiten Tag ihrer Zeugenaussage vor dem Berliner Landgericht. 

Arafat Abou-Chaker habe die Geschäfte und „alles bestimmt in unserem Leben“. Der langjährige Partner ihres Mannes habe kontrolliert, dirigiert, diktiert. „Der Einfluss, den Arafat Abou-Chaker hatte, machte mir Angst“, so die mit Drillingen schwangere Frau des Musikers.

Vor seiner Frau hatte der Rapper, bürgerlich Anis Ferchichi, in dem seit August 2020 laufenden Verfahren an 25 Tagen als Zeuge Rede und Antwort gestanden. Der 42-jährige Bushido hatte seine Beziehung zu Arafat Abou-Chaker mit einer Zwangsheirat verglichen.

Der Musiker soll Straftaten ausgesetzt gewesen sein, nachdem er 2017 die Beziehungen zu seinem Geschäftspartner aufgelöst habe. Arafat Abou-Chaker habe dies nicht akzeptieren wollen. 

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Der Rapper sei laut Anklage bedroht, beschimpft, im Januar 2018 in einem Büro eingesperrt und mit Wasserflasche und Stuhl attackiert worden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 45-jährigen Hauptangeklagten Arafat Abou-Chaker Beleidigung, Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung und gefährliche Körperverletzung vor. 

Bushido sollte Autos und Tankkarten bezahlen

Mitangeklagt sind drei Brüder des Berliner Clanchefs. Die vier Männer haben bislang zu den Vorwürfen geschwiegen.

Die 39-jährige Frau des Rappers sagte weiter, wenn Arafat Abou-Chaker angerufen habe, „musste mein Mann springen, es war ein krasser Befehl“. Wenn sie ihren Mann gefragt habe, warum er Autos und Tankkarten auch für Brüder von Arafat Abou-Chaker bezahle, habe er erklärt: „Was soll ich machen.“ 

Sie selbst habe bis 2016 keinen konkreten Einblick in die Geschäfte gehabt. Nachdem sie ihren Mann Ende 2014 für mehrere Monate verlassen hatte, habe er Arafat Abou-Chaker aus ihrem Familienleben ferngehalten, so die Zeugin, die erneut von vermummten Personenschützern in den Gerichtssaal begleitet wurde. Die Aussage der Zeugin wird am 28. Juni fortgesetzt. (dpa) 

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