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Vieles spricht gegen die Verlängerung der A100. Doch der Bund macht klar: Berlin hat beim Weiterbau formal nichts zu sagen.

© picture alliance/dpa

A100-Verlängerung durch Friedrichshain: Der Bund gegen den Willen Berlins – ein teurer Alleingang

Das Bundesverkehrsministerium will die A100 rasch verlängern. Damit wendet es sich gegen die Pläne der Berliner Koalition. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christian Latz

Es ist eine Überraschung, mit der das Bundesverkehrsministerium am Dienstag aufwartete: Die A100 soll durch Friedrichshain verlängert werden – und zwar möglichst rasch.

Dabei schien sich der Senat auf einen schleichenden Abgang der Pläne zur Verlängerung der Stadtautobahn eingestellt zu haben. In den kommenden fünf Jahren sollte der nächste, 17. Bauabschnitt nicht weiterverfolgt werden, verständigten sich SPD, Grüne und Linke im Koalitionsvertrag. Bis dahin, so die Vermutung, dürfte sich das schon heute angegraute Großprojekt ohnehin erledigen.

Nun konfrontiert das Bundesverkehrsministerium den Senat mit der harten Realität: Berlin hat beim Weiterbau der A100 formal nichts zu sagen. Es ist ein reines Bundesprojekt – und es soll schnell kommen, stellt das FDP-geführte Haus klar.

Dabei spricht vieles gegen das Projekt. Die wohl teuerste Straße Deutschlands würde enorme Kosten verursachen. Dabei wären die Mittel angesichts leerer Kassen im Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs besser investiert.

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Wie wenige Autobahnabschnitte ist die A100 zudem in erster Linie von lokaler Bedeutung für die Stadt und nicht für den Verkehr in der ganzen Republik. Gerade deshalb sollte der Bund darauf verzichten, das Vorhaben gegen den Willen des Landes Berlin durchzudrücken.

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