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 Im vergangenen Jahr sind in Berlin gut 1200 Lehrerinnen und Lehrer verbeamtet worden.

© dpa/Sebastian Gollnow

Den Lehrberuf attraktiver machen: Berlin hat im letzten Jahr 1200 Lehrkräfte verbeamtet

Berlin will Tausende Lehrkräfte verbeamten. Die ersten Schritte sind getan. Aber der Weg ist noch lang. Die Bildungsverwaltung setzt darauf, dass es 2024 schneller vorangeht.

Berlin hat bei der Verbeamtung von Lehrkräften noch einiges vor sich. Im vergangenen Jahr sind gut 1200 Lehrerinnen und Lehrer verbeamtet worden, wie die Senatsverwaltung für Bildung der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Von den gut 16 000 Lehrkräften an den Berliner Schulen, die aus Sicht der Bildungsverwaltung dafür infrage kommen, haben bisher mehr als 10 000 Personen ihre Verbeamtung beantragt.

Eine exakte Prognose für 2024 sei nicht möglich. „In jedem Fall wird der Prozess gegenüber 2023 beschleunigt, da die Strukturen zur Verbeamtung nun etabliert sind und Verfahren eingepflegt.“ In der Personalstelle habe es außerdem zusätzliche Stellen gegeben, sodass für die Bearbeitung mehr Kapazitäten da sind.

Angesichts des erheblichen Fachkräftemangels an den Schulen hatte Berlin 2022 die Verbeamtung von Lehrerinnen und Lehrern nach 18 Jahren Unterbrechung wieder eingeführt. In allen anderen Bundesländern war sie bereits Standard. Der Weg dahin wurde nicht nur neu ausgebildeten Lehrkräften eröffnet, sondern auch angestellten Lehrerinnen und Lehrern, die schon im Dienst sind. Die Altersgrenze für die Verbeamtung wurde für sie vorübergehend von 45 auf 52 Jahre erhöht.

Auch künftig sollen nach Angaben der Bildungsverwaltung zunächst die älteren Lehrkräfte verbeamtet werden, damit der Vorgang vor Erreichen der festgelegten Altersgrenze abgeschlossen ist. „Organisatorisch finden in jedem Berliner Bezirk einmal monatlich Verbeamtungen statt, die durch die regionale Schulaufsicht in den Außenstellen durchgeführt werden“, so die Bildungsverwaltung.

5000 Lehrkräfte sind zu alt für die Verbeamtung

Rund 5000 Lehrkräfte, die auf Grund des Überschreitens der Altersgrenze nicht verbeamtet werden konnten, erhalten seit September 2023 rückwirkend zum 1. Februar 2023 einen sogenannten Nachteilsausgleich. „In den allermeisten Fällen sind es 300 Euro“, so die Bildungsverwaltung. Außerdem sollen rund 2000 Lehrkräfte, die auf die Verbeamtung verzichten und den Nachteilsausgleich bis Ende September beantragt haben, ihn ebenfalls rückwirkend zu Anfang Februar 2023 erhalten.

Das Land Berlin biete durch die Anhebung der Altersgrenze einer großen Gruppe von Lehrkräften die Möglichkeit zur Verbeamtung. Ein Nachteilsausgleich im Rahmen einer Amtszulage werde ansonsten nur noch im Bundesland Sachsen gezahlt. „Berlin unternimmt also viel, um den Lehrerberuf attraktiv zu gestalten und im bundesweiten Wettbewerb bestehen zu können.“

Ende 2023 gab es an Berlins Schulen insgesamt rund 35 460 Lehrkräfte. Davon waren gut 9400 Beamte auf Lebenszeit und rund 1730 Beamte auf Probe. Die Rückkehr zur Verbeamtung hatte noch der rot-grün-rote Vorgängersenat beschlossen. (dpa)

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