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Bei Veranstaltungen am Berliner Demokratietag wird kritisch über demokratische Barrieren und Ausschlüsse diskutiert. 

© Foto: Michael Fahrig

Demokratietag in Berlin: Mitmachen und diskutieren auf dem Rütli-Campus und im Netz

Mit einer Freiwilligenbörse und einer Podiumsdiskussion will die Stiftung Zukunft Berlin für Demokratie und Engagement begeistern. Neu ist eine Online-Kampagne.

Ein Tag für die Demokratie mit einer „Kaskade an unterschiedlichen Aktionen“ – so beschreibt die Staatssekretärin für Engagement, Ana-Maria Trăsnea, den Berliner Demokratietag. Am 15. September soll mit einem Aktionstag auf dem Neuköllner Campus Rütli in Workshops, Ausstellungen und einer abendlichen Podiumsdiskussion Engagement für gleichberechtigte Teilhabe sichtbar gemacht werden.

Im Rahmen der Freiwilligenbörse und der Podiumsdiskussion können Interessierte sich am Donnerstag für ein eigenes Engagement inspirieren und über Demokratie austauschen. Ein „DEMOmobil“ wird zum Beispiel eine interaktive Ausstellung über Protestbewegungen zeigen, die „Interreligious Peers“ bieten Diskussionsstationen an und es gibt Workshops, etwa zu einer eigens entwickelten Aktionsbox, die Gedanken- und Diskussionsanstöße zum Thema Demokratie bieten soll.

Die Vereinten Nationen haben 2007 den 15. September zum Internationalen Tag der Demokratie erklärt. Der „Berliner Demokratietag“ findet dieses Jahr zum dritten Mal statt und wird von der Initiative Offene Gesellschaft, dem Migrationsrat Berlin und der Stiftung Zukunft Berlin organisiert – dieses Jahr in Kooperation mit der Landesfreiwilligenagentur und den Berliner Freiwilligentagen.

Kritisch über „demokratische Barrieren und Ausschlüsse“ diskutieren

Der Tag ist auch ein Anlass, den Stand der Demokratie zu prüfen. „Wir wollen einen kritischen, aber konstruktiven Blick auf demokratische Barrieren und Ausschlüsse werfen“, heißt es in der Ankündigung der Veranstalter:innen.

Vor dem Demokratietag haben dazu in allen Berliner Bezirken auch Fachrunden zu Fragen der Teilhabe strukturell benachteiligter Gruppen stattgefunden. Der Fokus habe dabei gelegen auf der „Teilhabe von Schwarzen, of Color und migrantischen Kindern und Jugendlichen, von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung oder denen, die aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer geschlechtlichen Identität, ihrer Herkunft, ihrer ökonomischen Lage diskriminiert werden.“

Ziel des Demokratietages sei es, „dass Menschen sich begegnen, die sonst nicht aufeinandertreffen würden und dadurch Debatten entstehen“, sagt Trăsnea bei einem Pressegespräch. Außerdem ginge es darum, politische Bildung stark zu machen und niedrigschwellig „politikferne Gruppen“ und solche, die „nicht gesehen werden“ für demokratische Teilhabe zu gewinnen.

Es ist wichtig für Schüler:innen, dass sie Selbstwirksamkeit erfahren, eigene Projekte gestalten können und es Anleitungen zum Engagement gibt.

Jeremy Bober, FEZ Berlin

„Demokratie muss schon in der Schule gelernt werden. Es ist wichtig für Schüler:innen, dass sie Selbstwirksamkeit erfahren, eigene Projekte gestalten können und es Anleitungen zum Engagement gibt“, sagte Jeremy Bober von der Kinder- und Jugendeinrichtung FEZ Berlin. Die Ergebnisse der Kinder- und Jugendbeteiligung sollten zudem politische Konsequenzen haben. Ein Weg wäre laut Bober, die Kinder- und Jugendparlamente auf alle Bezirke auszuweiten.

Vor dem Demokratietag Berlin wurde in allen Berliner Bezirken in Fachrunden zu Fragen der Teilhabe strukturell benachteiligter Gruppen diskutiert. 

© Foto: Michael Fahrig

Neu in diesem Jahr ist beim Berliner Demokratietag die Online-Kampagne „Demokratie ist eine Mitmacht“. Es wurden Unterrichtsmaterialien für Berliner Schulen entwickelt und auf der Webseite demokratietag.berlin können Interessierte ihre Erfahrungen und Ansichten zum Wählen oder zur Vielfalt in der Politik teilen. Ideen und Forderungen können zudem auf Twitter unter dem Hashtag #DemTagBerlin geteilt werden.

Die Antworten sollen dann auch in ein jährliches Monitoring zum Stand der Demokratie einfließen – eine Art Messbarometer und Netzwerk. In einer Absichtserklärung kündigte das Team des Demokratietags an, in den kommenden Jahren ein solches Monitoring entwickeln zu wollen: „Perspektiven aller Berliner:innen auf die Demokratie in Berlin erheben und einen Aufschluss darüber geben, welche Probleme, Herausforderungen aber auch Fortschritte es in Berlin in Sachen Demokratie gibt.“

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