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Die CSD-Parade hat ihren Namen zurück.

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Debatte um Umbenennung beendet: CSD-Parade in Berlin hat ihren Namen zurück

Die umstrittene Umbenennung der Parade zum Christopher Street Day in Stonewall-Parade hat sich erledigt. Der Betreiberverein hat in der Debatte nach heftigen Protesten und diversen Absagen eingelenkt und kehrt zum traditionellen Namen zurück.

Die Parade zum Christopher Street Day darf wieder so heißen, wie jeder sie kennt: CSD. Der Betreiberverein zog die Umbenennung in Stonewall-Parade nach heftigen Protesten und Absagen diverser Gruppen am Mittwoch zurück. „Die anhaltende Namensdebatte um Stonewall hat die Inhalte vollständig überlagert und eine fundierte Diskussion darüber unmöglich gemacht. Dies ist nicht in unserem Sinn“, erklärte der CSD-Verein. Stonewall werde zunächst als separates Vereinsprojekt unabhängig von der CSD-Parade weitergeführt. Was das genau bedeutet, blieb zunächst offen.

Der Name Stonewall ist rechtlich geschützt und sollte dem CSD-Veranstalter Lizenzgebühren aus der Vermarktung der Parade einbringen, die mit dem bisherigen Namen nicht möglich waren. Die Parade führte den CSD-Verein nach eigenen Angaben mehrfach an sein finanzielles Limit, deshalb sollte für planbare Einnahmen gesorgt werden. Gleichzeitig hofften die CSD-Organisatoren, mit Stonewall eine stärkere politische Ausrichtung des CSD als Signal gegen Diskriminierung von Lesben und Schwulen erreichen zu können. Von vielen wird die Parade nur noch als bunte Vergnügungsparty wahrgenommen. Nach der Umbenennung hatte sich ein Aktionsbündnis gebildet, das eine Alternativparade anmelden wollte.

Der CSD soll plangemäß am 21. Juni stattfinden. Die Demonstrations-Route vom Kurfürstendamm über Wittenbergplatz, Nollendorfplatz, Lützowplatz bis zur Siegessäule sei von der Polizei bereits im März bestätigt worden. Unklar sei hingegen weiterhin der Abschlussort. Der Veranstalter will die Parade am Brandenburger Tor enden lassen, der Bezirk Mitte ist wegen der parallel stattfindenden WM-Fanmeile dagegen.

Der CSD-Verein erneuerte seine Kritik am Senat. „Das Land Berlin gefährdet seit Jahren mit seiner Verzögerungstaktik den CSD und alle anderen Großveranstaltungen in der Hauptstadt.“

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