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Blick ins Jahn-Stadion im Jahn-Sportpark in Berlin-Prenzlauer Berg, in der Bildmitte die Haupttribüne, links und rechts Flutlichtmasten.

© Annegret Hilse/dpa

DDR-Erbe, Klimaschutz, Inklusion: Ein Berliner Stadion, viele große Fragen

Der Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg braucht ein Stadion, das barrierefrei ist, architektonisches Erbe würdigt und an dem klimafreundlich gearbeitet wird. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Markus Hesselmann

Etwas abzureißen und Neues hinzubauen oder rasch mal was umzubauen, das ist im Jahr 2021 schwieriger als in früheren Zeiten – zum Glück. Es muss vieles bedacht werden: Denkmalschutz und architektonisches Erbe, Barrierefreiheit und Inklusion, Umwelt- und Klimaschutz.

Letzteres – das wird immer klarer – überhaupt als Voraussetzung. Denn ohne den Kampf gegen die Klimakatastrophe macht alles andere bald keinen Sinn mehr. Wenn so viel berücksichtigt werden muss, ist ein gewisses Hin und Her mit entsprechender längerer Anlaufzeit bei größeren Projekten nicht verwunderlich und sollte nicht entmutigen.

Wie umgehen mit dem Jahn-Stadion im Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg? Das ist so ein Projekt, das auf den ersten Blick gar nicht kompliziert wirkt – es wurden ja früher auch Sportstadien umgebaut, auf demselben Grund neugebaut, woanders hingebaut –, aber doch kompliziert ist, weil es große Fragen berührt.

Die Grundidee eines Neubaus ist die Inklusion. Eine barrierefreie Arena für alle soll entstehen. Das ist ein wunderbarer Gedanke, von dem wir uns nicht verabschieden sollten.

Gleichzeitig muss aber alles versucht werden, nicht noch mehr sportliches und architektonisches DDR-Erbe plattzumachen.

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Und dass es gilt, so wenig Beton und Stahl wie nur eben nötig heranzukarren, sollte bei der schlechten Klimabilanz solcher Arbeiten inzwischen selbstverständlich sein.

Es spricht also einiges für den Umbau – unter der Maßgabe, dass auch dadurch vollständige Barrierefreiheit erreicht werden kann. Sollte also umgebaut werden, dann wäre es wichtig, die besondere Aura des Stadions zu retten, mindestens die Haupttribüne und die ikonischen Flutlichtmasten zu erhalten.

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Selbst die bunten Schalensitze („Bob-Marley-Kampfbahn“) haben inzwischen Erinnerungswert – auch wenn sie nicht zum DDR-Erbe gehören, sondern erst 1998 eingebaut wurden.

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