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Das Kinosterben am Ku'damm: Letzter Vorhang

Das seit 2004 geschlossene Kino Klick in Charlottenburg lebt, zumindest temporär, im Mai 2015 neu auf. Doch viele andere Filmtheater in der City West sind verschwunden. Ein Überblick.

Überleben im Abseits

Eine exponierte Lage ist in der Regel gut fürs Geschäft, manchmal sichert aber gerade der Hinterhof das Überleben. Läge die Astor Film Lounge direkt am Kurfürstendamm und nicht ein Stück zurück, wäre sie längst verschwunden. So aber ist kein Schaufenster zum Boulevard möglich – uninteressant für den Einzelhandel. Die anderen Ku’damm-Kinos aber (mit Ausnahme des unter französischer Obhut stehenden Cinema Paris): Umgewandelt zu Ladenflächen. Die bringen ganz andere Mieten, zudem liefen die Filmfreunde erst mal lieber in die neuen schicken Kinocenter der Nachwendezeit.

Vom Kino zum Kleiderladen. Das Marmorhaus am Kurfürstendamm.
Vom Kino zum Kleiderladen. Das Marmorhaus am Kurfürstendamm.

© Cay Dobberke

Geglücktes Comeback. Der Ende 2013 wiedereröffnete Zoo-Palast.
Geglücktes Comeback. Der Ende 2013 wiedereröffnete Zoo-Palast.

© Cay Dobberke

Pracht von gestern

In den vergangenen Jahrzehnten verschwunden am Boulevard und in der Umgebung sind die Filmbühne Wien (heute: Apple), das Astor (Tommy Hilfiger), das Hollywood, das Royal im Europa-Center, das Broadway, das Kuli im Ku’damm-Karree, das Studio am Adenauerplatz, Gloria und Gloriette, Marmorhaus, Lupe 1 und 2, schließlich die Kurbel, die jetzt einem Bioladen als Verkaufsraum dient. Ein Trauerspiel.

Zweites Leben

Mehrere Kinos in der Umgebung des Ku’damms haben aber überlebt, darunter das Flaggschiff der alten West-Berliner Kinokultur: der Zoo-Palast.

Jahrzehntelang das zentrale Berlinale-Kino, aufwendig renoviert und Ende 2013 wiedereröffnet, hat er allen Kinoflauten bislang erfolgreich getrotzt und kann noch immer (und wieder) als eines der schönsten Kinos der Stadt gelten. Und auch das Delphi in der Kantstraße hat sich durch die schwierigen Kinojahre bislang stets mit Erfolg hindurchgeschlängelt, ebenso wie das nahe Kant Kino sowie das Filmkunst 66 in der Bleibtreustraße.

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