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Vom Potsdamer Platz: Daimler zieht nach Friedrichshain

Als Eigentümer war Daimler einst an den Potsdamer Platz gezogen. Als Mieter ist dem Konzern der Standort schon länger zu teuer - deshalb baut sich das Unternehmen nun ein neues Haus.

Der Mercedes-Stern soll künftig neben der O2-Arena in Friedrichshain leuchten. Das Unternehmen will von der jetzigen sogenannten Daimler-City am Potsdamer Platz in einen neu gebauten Bürokomplex im südwestlichen Bereich der Halle umziehen. Auch ein 55 Meter hohes Hochhaus gehört zu dem Bauvorhaben, das bis 20013/2014 abgeschlossen sein soll. In Friedrichshain sollen dann rund 1200 Mitarbeiter des Vertriebes arbeiten. Das bestätigten am Sonnabend die Senatsbauverwaltung und der Bürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz (Grüne).

Hintergrund der Umzugspläne sind offenbar die hohen Mietkosten am Potsdamer Platz. Von Daimler war bislang keine Stellungnahme zu erhalten.

Nach Angaben von Franz Schulz hat der Konzern im vergangenen Jahr mehrere Umzugsstandorte untersucht. Erwogen worden sei auch ein Umzug nach Adlershof in Treptow-Köpenick, doch letztlich habe man sich für das Areal direkt neben der O2-World entschieden. Dort sollen mehrere Bürogebäude sowie das Hochhaus entstehen mit insgesamt rund 1200 Arbeitsplätzen.

Zurzeit sind im gelb-braunen Debis-Hochhaus und in mehreren anderen Gebäuden am Potsdamer Platz gleichfalls etwa 1200 Vertriebsmitarbeiter beschäftigt sowie einige hundert Mitarbeiter des Daimler-Finanz-Service. Einen Großteil seines Vertriebes will der Konzern laut Schulz künftig nach Friedrichshain verlagern und dort eine Vertriebszentrale schaffen. Dafür werde es auch einen bundesweiten Austausch mit anderen Niederlassungen geben. Ab 2013 kommen beispielsweise Mitarbeiter nach Berlin, die jetzt noch in Stuttgart sind. Der Finanzservice soll dagegen teils in einen Neubau an der Mollstraße nahe dem Alexanderplatz umziehen sowie zu Orten außerhalb Berlins.

Der Bezirk hat sich mit Daimler schon weitgehend geeinigt. In den nächsten Tagen werde man die Vorgespräche abschließen, sagte Bürgermeister Schulz. Danach könne die Bauplanung zügig beginnen. Der Bebauungsplan erlaube ein Hochhaus mit 55 Metern Höhe.

Der Daimler-Konzern errichtete das Debis-Hochhaus zusammen mit dem Potsdamer Platz in den 90er Jahren. 2007 verkaufte er das 106 Meter hohe Wahrzeichen an die SEB-Bank und ist seither dort Mieter. In der Vergangenheit beklagte sich Daimler mehrfach über zu teure Mietkosten. Der Mietvertrag läuft dem Vernehmen nach noch bis 2012. CS

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