zum Hauptinhalt
Im Abwasser lässt sich zuverlässig die Entwicklung der Corona-Pandemie vorhersagen.

© dpa / Arne Dedert

Coronawelle in Berlin und Brandenburg: Erhöhte Viruslast im Abwasser gemessen

Pünktlich zur Weihnachtszeit kommt auch Corona zurück. Da sich nicht mehr so viele Menschen in Berlin testen lassen, wird nun die Viruslast im Abwasser als Indikator genommen.

Kurz vor Weihnachten erwischt Berlin und Brandenburg eine neue Welle an Atemwegsinfektionen, die für einen erhöhten Krankenstand sorgt. Neben der Grippe tritt in diesem Winter auch wieder Corona auf den Plan.

Neben den steigenden Covid-Lagebericht des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) einen Anstieg der Viruslast im Abwasser um 16 Prozent gegenüber der Vorwoche. Ein Grund zur Sorge muss das aber noch nicht sein. Berliner Wasserbetriebe, sagte gegenüber dem RBB: „Das Frühwarnsystem sagt, dass wir eine steigende Corona-Viruslast im Abwasser haben. Aber wir sind noch nicht an dem Punkt angelangt, wo wir daraus Schlussfolgerungen ziehen.“ zahlen zeigt der Inzidenz

Das Lageso bestätigt den Aufwärtstrend im Abwasser, weist aber darauf hin, dass daraus keine 7-Tage-Inzidenz abgeleitet werden könne. „Die steigende Hospitalisierungsinzidenz ist aber ein klares Indiz für eine ansteigende Inzidenz auch in der allgemeinen Bevölkerung und spiegelt somit die aktuelle Infektionsdynamik wider“, teilte das Landesamt mit.

Die Entspannung der vergangenen Monate sorge jedoch für eine größere Dunkelziffer bei der Inzidenz, da sich viele Menschen nicht mehr testen lassen. Um diesem Problem zu begegnen, wird von den Berliner Wasserbetrieben (BWB) die Corona-Belastung im Abwasser gemessen. „Das Abwassermonitoringersetzt die Covid-Lagebericht.

Die Messung über Abwasser habe den Vorteil, schnellere und umfassendere Daten über die Corona-Welle zu liefern. „Die wenigsten Menschen gehen (täglich) zum Testen, aber jeder geht täglich zur Toilette“, teilen die Berliner Wasserbetriebe mit. Die Viren werden mit dem Urin ins Abwasser abgestoßen, weshalb in den Laboren nicht nur die Last, sondern auch die Variante von Corona festgestellt werden. 

„Corona bleibt gefährlich. Es ist keine Erkältung, die man sich bedenkenlos jede Saison einfangen kann“, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vergangene Woche gegenüber der Bild am Sonntag. „Vielmehr befällt Corona oft auch die Blutgefäße oder schwächt das Immunsystem, lässt sich daher viel zu häufig nicht komplett auskurieren.“ Er rief dazu auf, sich gleich gegen Corona und Grippe zusammen impfen zu lassen, Maske zu tragen und besonders vulnerable Menschen zu schützen.

Anders sieht das der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. Im Interview mit der „Rheinischen Post“ kritisierte er die Appelle des Gesundheitsministers als „überzogen“. Die pandemische Lage sei aufgehoben und Weihnachtsfeiern müssten deshalb nicht ausfallen, sagt Gassen. Eine Impfung für ältere Menschen sei dennoch anzuraten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false