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Hinter blühenden Rapsfeldern sieht man am Mittwoch 09.05.2012 den Main Pier des neuen Hauptstadtflughafens BER in Schönefeld. Wegen Brandschutzproblemen wurde der Eröffnungstermin des neuen Flughafen verschoben.

© dpa

EINE UNENDLICHE GESCHICHTE: CHRONOLOGIE von 1996 bis 2012

BER-CHRONOLOGIE von der Entscheidung des Standortes Schönefeld für den neuen Großflughafen bis zur Verschiebung der BER-Eröffnung am 3.6.2012

3.6.2012: Keine Inbetriebnahme des Flughafens Berlin Brandenburg.

24.5.2012: Die geplante offizielle Eröffnungsfeier mit 10 000 geladenen Gästen und 30 000 Berlinern am Brandenburger Tor findet wegen der Verschiebung des Eröffnungstermins nicht statt.

24.5.2012: Antenne Brandenburg verärgert mit BER-Scherz. Über dem Gelände des neuen Flughafens BER kreise eine Maschine der Gesellschaft Hainan Airlines, an Bord eine chinesische Delegation, die zur für Donnerstag geplanten Eröffnungfeier eingeladen worden sei - offenbar habe ihr niemand Bescheid gesagt, dass der BER vorerst nicht eröffnet wird. Weder Tegel noch Schönefeld hätten Kapazitäten, nun müsse das Flugzeug in Neuhardenberg laden.  Ab kurz vor sieben Uhr war diese Meldung am Donnerstag beim RBB-Sender Antenne Brandenburg zu hören - auch im offiziellen Nachrichtenblock. Es folgten Live-Schalten nach Neuhardenberg, wo dessen Flughafenbevollmächtigter Uwe Hädicke versicherte, dass alles für eine Notlandung vorbereitet sei. Die Deutsche Flugsicherung wurde aufmerksam, auch bei der BER-Verwaltung klingelten die Telefone. Beim Blick auf den Radar stellte sich aber schnell heraus, dass es das Flugzeug aus China gar nicht gab.

23.5.2012: DieFlughafengesellschaft kündigt die Projektleitung um Architekt Gerkan und alle Verträge mit der planungskoordinierenden "Projektgemeinschaft BBI" (PG BBI).  Der Aufsichtsrat hatte dies bereits auf seiner Krisensitzung in der vergangenen Woche angekündigt. Begründet wird der Schritt mit "mangelhafter Koordinierung" bei der Bauüberwachung am neuen Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld.

 17.5.2012: Der Aufsichtsratsvorsitzende und Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit nennt als neuen Eröffnungstermin den 17. März 2013.

16.5.2012: Sondersitzung des Aufsichtsrates der Flughafengesellschaft zu den Konsequenzen aus der verschobenen Eröffnung.

12. 5. und 13.5. 2012: Publikumstage "Rund ums Terminal".

8.5.2012: Die für den 3. Juni geplante Eröffnung des Flughafens Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ (BER) wird wegen Problemen beim Brandschutz gestoppt.

25.4. 2012: Fluglotsen feiern Einzug in den 72 Meter hohen Tower.

Der hell erleuchtete Flughafen Berlin Brandenburg Airport Willy Brandt (BER) am 14.08.2012 mit dem Tower.

© dpa

24.3.12: Mehrere tausend Teilnehmer des Aktionsbündnis der Bürgerinitiativen demonstrieren gegen Fluglärm in Schönefeld.  Motto ist "Fluglärm macht krank!"

8.2.2012: Am neuen Großflughafen BER in Schönefeld hat der Probebetrieb begonnen – mit den ersten 260 von 10 000 Testern.

30.10.2011: Keine  Eröffnung des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg International (BBI).

13.10.2011: Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig weist Klagen der Brandenburger Gemeinden Blankenfelde-Mahlow, Eichwalde, Großbeeren und Schulzendorf sowie von etwa 40 Anwohnern gegen den Planergänzungsbeschluss für den Nachtflugverkehr zurück.

4.7.2011: Die DFS präsentiert überarbeitete Routenpläne. Nun sind vor allem Potsdam und der Südwesten Berlins entlastet. Dagegen taucht erstmals eine Streckenführung über den Müggelsee auf.

6.5.2011: Auf der Baustelle des Flughafens Berlin-Brandenburg in Schönefeld haben die Arbeiten für das Luftfrachtzentrum mit 12 000 Quadratmetern Fläche begonnen.

6.9. 2010: Erstmals stellt die Deutsche Flugsicherung (DFS) konkrete Planungen für Flugrouten vor. Die Berechnungen überraschen vor allem wegen Zusatzrouten für einen unabhängigen Parallelbetrieb, bei dem zeitgleich startende Maschinen von der Nord- und Südbahn in einem bestimmten Winkel abbiegen müssen. Dadurch sind erheblich mehr Gebiete von Überflügen betroffen als zunächst angenommen.

25.6.2010: Die bislang für den 30. Oktober 2011 geplante Inbetriebnahme des Großflughafens wird um sieben Monate verschoben. Das teilt der Aufsichtsratschef der Berliner Flughäfen und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) mit. Politiker der rot-roten Koalition bezeichnen den Beschluss als "vernünftig", CDU und FDP rügten die Verzögerung

7.5.2010: Richtfest für das mehrere hundert Meter lange Terminal.

Dezember 2009: Der Name des künftigen Großflughafens wird zu Berlin Brandenburg Airport und bekommt den Beinamen Willy Brandt.

20.10.2009: Der Planergänzungsbeschluss „Lärmschutzkonzept BBI“ wird festgelegt. Demnach sind zwischen 0.00 und 5.00 Uhr keine regulären Flüge erlaubt (Kernzeit). Zwischen 23.30 und 24.00 Uhr sowie zwischen 5.00 und 5.30 Uhr sind nur verfrühte oder verspätete Flüge möglich. Darüber hinaus muss zwischen 22.00 und 6.00 Uhr mit lärmarmen Maschinen geflogen werden. Die Zahl der Flüge zwischen 22.00 und 23.00 Uhr sowie von 5.00 bis 6.00 Uhr wird kontingentiert.

Juli 2009: Die Flughafengesellschaft übergibt den unter ihrer Regie errichteten Rohbau des künftigen Flughafenbahnhofs rechtlich an die Bahn. Die Bahn startet nun in eigener Regie den Innenausbau des Bahnhofs.

Baustelle des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Berlin-Schönefeld. Rundgang am 23.04.08 über die Baustelle des neuen Flughafens.

© Thilo Rückeis

2.7.2008: Baubeginn des BBI-Hauptterminals, das über dem unterirdischen Bahnhof und zwischen den beiden Start- und Landebahnen entsteht.

5. 2008: Die dicht an der Ostseite des BBI vorbeiführende Teltowkanal-Autobahn A 113 ist nun durchgehend vom Dreieck Neukölln am Stadtring (A 100) bis zum südlichen Berliner Ring (A 10) befahrbar. Damit ist die Auto-Anbindung des BBI bereits 3 ½ Jahre vorzeitig fertig.

Juni 2007: Mit dem Bau der Rollbahnen wird begonnen.

5. 9.2006: Offizieller Baubeginn des BBI in Schönefeld mit dem 1. Spatenstich im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit, Ministerpräsident Matthias Platzeck, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Bahn-Chef Hartmut Mehdorn.

Symbolischer Spatenstich in Schönefeld bei Berlin für den neuen Hauptstadt Flughafen Berlin-Brandenburg International.

© Mike Wolff

16.3.2006: Das Bundesverwaltungsgericht verkündet in Leipzig das Urteil, wonach der Großflughafen am Standort Schönefeld mit massiven Lärmschutz-Auflagen gebaut werden kann. Für den BBI Betrieb verhängte das Gericht ein Nachtflugverbot (0–5 Uhr) sowie Einschränkungen für die Nachtrandzeiten (22–24 Uhr und 5–6 Uhr). Geplant war ein 24-Stunden-Betrieb.

16.3.2006: Nur wenige Minuten nach dem Vortragen der Urteilsbegründung tickert per E-Mail die Hurra-Meldung des BBI-Betreibers ein. Die Flughafengesellschaft BBF teilt darin auch mit: „30. Oktober 2011 – Eröffnung des BBI.“

13.8.2004: Zum Abschluss des Genehmigungsverfahrens gibt der Planfeststellungsbeschluss des Brandenburger Verkehrsministeriums grünes Licht: Der BBI darf unter Auflagen am Standort Schönefeld in Stadtnähe gebaut werden. Mit dem Bau soll Anfang 2006 begonnen werden.

Mai 2003: Die BBI-Privatisierung wird endgültig abgebrochen. Das Projekt soll nun in öffentlicher Regie weiterverfolgt werden. Der Eröffnungstermin des BBI im Jahre 2007 entfällt.

Juli 2001: Das Konsortium gibt sein Angebot zur Privatisierung der Flughafen-Holding BBF und zur Privatfinanzierung des Flughafens ab.

Oktober 2000: Nach längerem Rechtsstreit einigen sich Hochtief und IVG auf einen Vergleich. Übrig bleibt ein Konsortium unter dem Namen „BBI Partner“.

November 1999: Die Flughafen GmbH reicht beim Landesamt für Verkehr und Straßenbau den Planfeststellungsantrag ein.

28.5.1996 : Schönefeld soll es sein. Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann, Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen und Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe werden sich endlich einig.

28.5.1996: Die drei Flughafengesellschafter Bund, Berlin und Brandenburg legen sich auf Schönefeld als Standort des neuen Flughafens fest, der für 20 Millionen Passagiere entstehen soll. Spätestens mit dessen Eröffnung soll Tegel geschlossen werden, Tempelhof schon früher.

28.5.1996: Die Länder Berlin und Brandenburg fassen gemeinsam mit dem Bund den „Konsensbeschluss“ für einen neuen Hauptstadtflughafen in Schönefeld. Er soll sich südlich an den bestehenden Airport aus DDR-Zeiten anschließen.

Zusammengestellt von Wolfgang Kumpfe

Quellen: Tsp, dpa

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