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Unermüdlich gegen Antisemitismus. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht Berlins Ehrenbürgerin Margot Friedländer den Walter-Rathenau-Preis.

© AFP

Bundespräsident würdigt Margot Friedländer: Walther-Rathenau-Preis in Berlin verliehen

In Erinnerung an den ersten jüdischen Außenminister Deutschlands lobte Frank-Walter Steinmeier den Einsatz der Berliner Ehrenbürgerin gegen Antisemitismus.

Als Walther Rathenau, der erste jüdische Außenminister Deutschlands, am 24. Juni 1922 ermordet wurde, war Margot Friedländer schon sieben Monate alt. Bei der Verleihung des Walther-Rathenau-Preises am Montagmorgen im Atrium der Deutschen-Bank-Repräsentanz in Mitte erinnerte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier daran, wie Berlins 100-jährige Ehrenbürgerin hineingeboren wurde in eine große jüdische Familie im Berlin der 1920er Jahre, eine europäische Metropole, „die geprägt war vom Aufbruch in die Moderne“.

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In der gleichwohl „die Feinde der Demokratie diese immer mehr schwächten, eine Stadt, in der politische Gewalt erschreckend zunahm“. Es mache ihn zornig, wie unverhohlen sich Antisemitismus in unserem Land wieder zeige, „auf der Straße, auf den Schulhöfen, im Netz“.

Als Mitglied der neuen Deutschen Demokratischen Partei habe sich Rathenau entschieden zur Demokratie bekannt, sagte Steinmeier. Antisemiten habe er hingegen als Inkarnation der angeblichen jüdisch-kapitalistischen Weltverschwörung gegolten, er sei aufs Schlimmste diffamiert und bedroht worden. Zwei Monate vor seinem Tod sei er von Albert Einstein angeflehen worden, von seinem Amt zurückzutreten, um sich und andere Juden nicht zu gefährden.

Dankbar für das Wunder der Versöhnung

An Preisträgerin Margot Friedländer gerichtet, deren Familie in Auschwitz ermordet wurde, die selbst das Konzentrationslager Theresienstadt überlebte, sagte Steinmeier: „Ich bin dankbar als Bundespräsident für das Wunder der Versöhnung, das sie unserem Land geschenkt haben.“ Dass sie nach langen Jahren in den USA zurückgekehrt sei und seitdem unermüdlich von ihrem Schicksal berichte, sei „ein Glück für unser Land“.

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