zum Hauptinhalt
Viele machen einen Bogen um schlecht beleuchtete Grünanlagen.

© IMAGO/Funke Foto Services/Markus Weissenfels

Stolperfalle Grünanlage: Ärger über unbeleuchteten Weg in Berlin-Lichtenberg

Eine Anwohnerin in Alt-Hohenschönhausen tappt auf ihrem Weg von der Bahn oft im Dunkeln. Der Weg in einer öffentlichen Grünanlage ist privat. Muss er beleuchtet werden?

Wie ist das eigentlich mit den Grünanlagen, müssten die nicht beleuchtet werden? Das hat sich eine Tagesspiegel-Leserin gefragt, nachdem sie von Prenzlauer Berg nach Alt-Hohenschönhausen gezogen ist. Sie ist irritiert, dass viele Wege zwischen den Wohnhäusern im Dunkeln kaum oder gar nicht beleuchtet werden.

So zum Beispiel der von der Tram-Haltestelle Zechliner Straße Richtung Sandino- und Simon-Bolivar-Straße. "Obwohl dort viele alte Menschen wohnen und eine Schule liegt, also Schüler dort entlang gehen, gibt es überhaupt keine Laternen", wundert sich die Leserin.

Die Wege sind teilweise schlecht und uneben, nicht asphaltiert. Nach Regengüssen gibt es riesige Pfützen, die im Dunkeln kaum zu erkennen sind. "Es ist wirklich unheimlich, dort nachts entlangzugehen. Fast alle Passanten machen ihre Handy-Taschenlampen an", beschreibt die Leserin. Sie hat sich an die Bezirkspolitik gewandt, alle Parteien angeschrieben und Antwort von Robert Pohle von den Grünen erhalten.

Der Weg von der Tram-Haltestelle Zechliner Straße Richtung Sandino- und Simon-Bolivar-Straße.

© Eine Anwohnerin.

"Die Wegstrecke in der öffentlichen Grünanlage kann, muss aber nicht beleuchtet werden", erklärt Pohle. "Die Wege müssen verkehrssicher gehalten werden." Diese öffentliche Grünanlage liege auf privatem Grund und sei nicht Teil des Fußgänger:innennetzes. Der Eigentümer stehe also in der Pflicht: "Private Flächen, für die ein öffentliches Wegerecht besteht, sollten von den privaten Grundstückseigentümern verkehrssicher gehalten und beleuchtet werden", so Pohle.

Es ist wirklich unheimlich, dort nachts entlangzugehen.

Eine Anwohnerin aus Alt-Hohenschönhausen.

Der Grünen-Politiker will das Problem in den zuständigen Ausschüssen zur Sprache bringen. Auch die Linke möchte sich dieses Themas annehmen. Die CDU-Abgeordnete Lilia Usik hatte bereits im Juni eine Anfrage zum Thema Beleuchtung von Grünflächen an die Senatsverwaltung gestellt und bekam übrigens zur Antwort: "Die im Berliner Haushaltsplan ausgewiesenen Mittel ermöglichen nur die zwingend notwendige Modernisierung/Erneuerung der Beleuchtungsanlagen im öffentlichen Straßenland."

Sie möchten mehr aus Lichtenberg lesen? Robert Klages berichtet in seinem aktuellen Newsletter auch über diese Themen:

  • Antikapitalistisch und ökologisch: zu Besuch im Hausprojekt „Wönnich 103“
  • Gedenkstätte Hohenschönhausen enthüllt Kunstwerk von ehemaligem Tacheles-Mitgründer 
  • Lichtenberg gibt am wenigsten Geld für Schulreinigungen aus
  • Karlshorst soll Malala-Yousafzai-Platz bekommen
  • Sprechende Motten: Klangkunst-Event zum Thema Lichtverschmutzung
  • „Dark-Sky-Initiativen“: über den weltweiten Versuch, das Licht zu verbessern
  • Boote ins Wasser lassen: Rummelsburger Bucht soll Slipanlage bekommen
  • Bei Neubau wird lieber Strafe gezahlt statt Bäume gepflanzt: Projekt „Hausbaum“ soll helfen
  • „Safe Places“ speziell für Frauen, inter-, trans-, nicht binäre-, und agender* Personen soll kommen 
  • Fußballer der 47er siegen im Lichtenberg-Derby gegen Sparta

Wenn Sie Anregungen, Kritik oder gern auch Lob zu unserer Bezirksberichterstattung loswerden wollen, schreiben Sie unseren Autor:innen, deren E-Mail-Adressen Sie in den Newslettern finden. Auch Glückwünsche zu diversen Anlässen können Sie gerne im Newsletter bei uns hinterlegen. Bitte an robert.klages@tagesspiegel.de.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
false
showPaywallPiano:
false