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In der neuen Flüchtlingsunterkunft ist nur eine Mindestausstattung vorhanden.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Neue Gemeinschaftsunterkunft im Berliner Südosten: Platz für 270 geflüchtete Menschen in Bohnsdorf

Beim Tag der offenen Tür in der Unterkunft gab es Kritik, aber auch viele Unterstützungsangebote. Die Infrastruktur lässt derweil noch zu wünschen übrig.

Von Simone Jacobius

Am Kablower Weg, direkt hinter dem Hotel Grünau in Bohnsdorf, ist eine neue Gemeinschaftsunterkunft für 270 geflüchtete Menschen entstanden, die in diesen Tagen bezogen werden kann. Das teilt die Abteilung von Sozialstadträtin Carolin Weingart (Linke) mit. Betreiber der Unterkunft wird das DRK Müggelspree.

In erster Linie sollen Menschen aus den Aufnahmeeinrichtungen in der Nähe dort untergebracht werden. Dann erst folgen Geflüchtete von weiter weg.

Die Nachbarn wurden zum Tag der offenen Tür eingeladen

Die direkten Nachbarn der Unterkunft wurden zum Tag der offenen Tür Ende April eingeladen. Etwa 200 Menschen kamen. „Es gab sowohl kritische Stimmen als auch direkte Unterstützungsangebote aus der Bevölkerung“, wird berichtet.

Das Objekt wurde entsprechend den üblichen Standards des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) mit einer Grundausstattung an Möbeln versehen, darüber hinaus gibt es Gemeinschaftsküchen sowie Gemeinschafts-, Lern- und Beratungsräume.

Die Busanbindung muss noch verbessert werden

Die Infrastruktur lääst noch Wünsche offen. So ist der nächste Supermarkt zwar „nur” 1,3 Kilometer entfernt, der Bahnhof 1,7 Kilometer. Aber dennoch ist eine Verbesserung der Anbindung an den ÖPNV nötig. Beim runden Tisch der Nachbarschaft hat die neue direkt gewählte CDU-Abgeordnete, Lisa-Bettina Knack, erklärt, sie wolle sich intensiv bei der BVG dafür einsetzen, dass die Busanbindung angepasst wird.

Dies würde nicht nur den Bewohnern der Unterkunft zugutekommen, sondern der gesamten Nachbarschaft. In einem ersten Schritt soll die Nachtbus-Haltestelle direkt vor die Unterkunft verlegt, im zweiten Schritt dann die Streckenführung der Buslinie angepasst werden.

Wie die Integration gelingen kann

Damit die Integration gelingt, sei es wichtig, dass „sämtliche Akteure z.B. der Betreiber, das LAF, die Bezirksverwaltung sowie die sozialen Projekte und Initiativen eng zusammenarbeiten und stetig mehr dafür getan wird, die Infrastruktur für alle Menschen auszubauen”, heißt es aus dem Bezirksamt.

Bis vor Kurzem waren in dem Gebäudekomplex kleinere Betriebe ansässig. Ihnen wurde angeblich gekündigt, um das Gebäude dem LAF anzubieten. „Grundsätzlich ist zu sagen, dass das LAF aufgrund des aktuellen dramatischen Engpasses in der Unterbringungssituation dort Unterkünfte entwickeln muss, wo uns Gebäude angeboten werden, auch wenn die Infrastruktur nicht optimal ist“, heißt es aus der Abteilung von Carolin Weingart. Und Engpässe bei Kita- und Schulplätze gebe es aktuell so gut wie in jedem Bezirk.

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