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Das Kino Union in der Bölschestraße 69 in Friedrichshagen

© Volker Noth

Mehr Sitzplätze, weniger Falschparker: Wie Anwohner sich die Bölschestraße wünschen

Die „Bölsche“ in Friedrichshagen soll fußgängerfreundlich umgestaltet werden. Das Bezirksamt hatte nach den Bedürfnissen der Friedrichshagener gefragt – jetzt liegen die Ergebnisse vor.

Die Bölschestraße ist der Boulevard von Friedrichshagen: Hier erledigen Bewohnerinnen und Bewohner aus der Umgebung ihre täglichen Einkäufe oder treffen sich in den zahlreichen Restaurants. Auch im Brandenburger Umland ist die „Bölsche“ als Anlaufpunkt sehr beliebt. Die breite Straße teilen sich zwei Tramlinien, Autos, Fahrradfahrende und Menschen, die zu Fuß unterwegs sind.

Um für letztere den Besuch auf der Einkaufsstraße attraktiver und sicher zu gestalten, plant die Berliner Senatsverwaltung die fußgängerfreundliche Umgestaltung: Sie soll barrierefrei und verkehrssicher – vor allem in Hinblick auf Schulwege und ältere, bewegungseingeschränkte Menschen – werden, außerdem wolle man die Aufenthaltsqualität unter anderem durch Sitzmöglichkeiten erhöhen, heißt es. Die Nutzungszahlen des öffentlichen Nahverkehrs oder von Fahrrädern soll gesteigert und der motorisierte Individualverkehr verringert werden.

Angst vor Parkplatzverlust

Im Vorfeld hatte es mehrere, teilweise hitzige, Diskussionen in der Bevölkerung gegeben, weil Gewerbetreibende und Anwohnende fürchteten, dass im Zuge des Umbaus etliche Parkplätze gestrichen würden; dies werde Umsatzeinbußen mit sich bringen, argumentierten sie. Um den aktuellen Bedarf zu ermitteln, hatten Senatsverwaltung und Bezirk deshalb eine Umfrage durchgeführt, 2100 Menschen haben sich beteiligt.

Die Angst vor dem Verlust von Parkplätzen schlägt sich darin nieder: 73 Prozent der Befragten gaben an, einen eigenen Pkw zu besitzen; 58 Prozent davon fahren damit zum Einkaufen in die Bölschestraße und der Großteil ist dort auf einen Parkplatz im öffentlichen Straßenraum angewiesen.

82 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter vor allem Menschen zwischen 75 und 84 Jahren – gelangen zu Fuß in die Bölschestraße, 66 Prozent mit dem Fahrrad. Nur 43 Prozent nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel. Störfaktoren rund um die Bölsche sind vor allem Stau und ordnungswidrig geparkte Pkws, letztere besonders für ältere Menschen mit oder ohne Beeinträchtigungen.

Ergebnisse fließen in konkrete Planung ein

Und was braucht die Bölsche? Vor allem mehr Sitzmöglichkeiten und Grünflächen, geht aus der Umfrage hervor. Überwiegend negativ beurteilten die Befragten darüber hinaus die Parkplatzsituation für Privat-Pkws sowie den Lieferverkehr und das mangelnde Angebot von E-Ladesäulen. Die Breite der Gehwege sowie die Anbindung an den ÖPNV wurden hingegen als sehr positiv beschrieben; auch die Vielzahl an Geschäften und Gastronomie zeigt, dass die Aufenthaltsqualität bereits als sehr positiv empfunden wird.

Das Bezirksamt lässt die Ergebnisse nun in die konkreten Planungen für die Umgestaltung der Einkaufsstraße einfließen. Wer sich in der Zwischenzeit die genauen Ergebnisse der Umfrage ansehen möchte, kann dies hier tun.

Die ist ein Text aus dem wöchentlichen Tagesspiegel-Newsletter für Treptow-Köpenick. Weitere Themen in dieser Woche sind unter anderem:

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  • Neuer Standort in Plänterwald: KungerKiezInitiative eröffnet Stadtteilzentrum mit Mehrgenerationenfest

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