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Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD).

© dpa/Christoph Soeder

Drogenkriminalität in Berlin-Neukölln: Bürgermeister Hikel fordert Personal an U-Bahnhöfen

Die Neuköllner Bahnhöfe gelten als Hotspot der Drogenkriminalität. Allerdings trete das Problem auch in angrenzenden Grünanlagen auf, sagt der Bezirksbürgermeister.

Martin Hikel (SPD), Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, hat sich im Radiointerview mit dem „Berliner Rundfunk 91.4“ für eine Rückkehr von Personal auf U-Bahnhöfen ausgesprochen. Damit solle der Drogenkonsum und -handel im öffentlichen Raum beschränkt werden.

Es brauche „eine gemeinsame Kraftanstrengung von Polizei und BVG“, sagte Hikel und verwies auf die BVG-Mitarbeiter:innen, die bis vor ein paar Jahren an verschiedenen Bahnhöfen nachsahen, ob alles in Ordnung ist.

Gleichzeitig betonte Hikel aber auch, dass das Drogenproblem nicht nur die Bahnhöfe betreffe: Aktuell gebe es etwa besonders viele Beschwerden von Anwohnenden rund um den Körnerpark. Das Problem könne nicht mit einer einzigen Maßnahme bekämpft werden, sagte Hikel und forderte eine klare gesamtstädtische Strategie.

Der Drogenkonsum solle laut Hikel nicht einfach überall stattfinden können – sondern „es braucht dafür Orte, wo der Konsum kanalisiert werden kann und wo auch Hilfsangebote stattfinden“.

Hikel schließt auch Kameras im öffentlichen Raum nicht aus

Zentral sei zudem die Bekämpfung der kriminellen Strukturen, die hinter dem Drogenhandel stecken, sagte Hikel. Er sprach sich dafür aus, die Ermittlungsbehörden zu stärken – und schloss auch Kameras im öffentlichen Raum nicht aus.

„Das ist momentan gesetzlich noch nicht möglich. Inwiefern der neue Senat hier vorhat, eine Änderung herbeizuführen, weiß ich nicht. Wünschenswert für einzelne Ermittlungsmaßnahmen scheint es ja zu sein“, sagte Hikel. Zudem forderte er eine langfristige Strafverfolgung und entsprechende Konsequenzen.

„Es kann nicht sein, dass man hier ‘du du du´ sagt – sondern es müssen natürlich auch entsprechende Konsequenzen folgen für diejenigen, die von der Sucht anderer massiv profitieren und sich die Taschen voll machen“, so Hikel weiter.

Neukölln gilt als besonders stark von Drogenkriminalität belastet. Anwohnende beklagen sich regelmäßig über Spritzenfunde und andere Hinterlassenschaften in Parks und Grünanlagen, teils werden auch Drogen auf Spielplätzen gefunden. Der feste Drogenkonsumraum des Bezirks in der Karl-Marx-Straße ist derzeit nicht in Betrieb.

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