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Und überall sieht man rote Rücklichter. Typisch für Kladow und Gatow.

© Symbolfoto: dpa

Nöte in Berlin-Kladow und Berlin-Gatow: "Das Verkehrsproblem wird immer drängender"

Überall Nöte im Süden von Spandau: Stau ohne Ende, gelangweilte Jugend, fehlende Angebote für Senioren - aber es gibt auch gute News! Ein Interview.

Egal ob Disko oder Dorfdebatte: Immer wieder hört man den Namen von Gerit Probst, wenn es um den ländlichen Süden von Berlin-Spandau geht. Sie ist die „Stadtteilkoordinatorin“ in Gatow und Kladow. In den beiden Ortsteilen leben zusammen etwa 20.000 Menschen. Der Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau stellt die Koordinatorin vor.

Frau Probst, wo erwische ich Sie gerade?
„In meinem kleinen und feinen Büro in Kladow mit einem Riesenpott Cappucino.“

Sie sind die „Stadtteilkoordinatorin“ in Gatow und Kladow. Kurz für uns Laien: Was macht so eine Stadtteilkoordinatorin?
„Sie ist ständig unterwegs und redet pausenlos. Nein, im Ernst: In erster Linie geht es aber um Vernetzung und das Eruieren von Bedarfen. Ich versuche, mit allen Akteuren der Gegend in Kontakt zu sein, zu schauen, wo der Schuh drückt und ob man Abhilfe schaffen kann, wo es Optimierungspotenzial gibt im Stadtteil und woran es fehlt. Daraus entstehen Arbeitskreise und auch ganz schnell neue Projekte. Eine Stadtteilkoordinatorin ist die Schnittstelle zu den bezirklichen Strukturen und auch dazu da, bürgerschaftliches Engagement und Kooperationen zu fördern. Bürger können mit ihren Ideen und Sorgen auf mich zukommen.“

Und das alles machen Sie ehrenamtlich?
„Ehrenamtlich? Oh nein, auch wenn die Grenzen manchmal fließend sind, wenn ich mich in ein Projekt verbeiße. Angestellt bin ich beim Rotkreuz-Institut Berufsbildungswerk im DRK Berlin, kurz: RKI BBW in Kladow, welches Träger des Stadtteilzentrums in Gründung ist. Und es sind Zuwendungsmittel, mit denen wir Stadtteilkoordinatoren finanziert werden.“

Sie ist die Stadtteilkoordinatorin in Berlin-Kladow und Berlin-Gatow.

© privat

Haben auch die anderen Ortsteile in Spandau so eine Koordinatorin?
„Ja, seit 2020 haben die Spandauer Kieze und Viertel Stadtteilkoordinatoren, wobei die Strukturen und der Stundenanteil je nach Kiez sehr unterschiedlich sind, wie ja auch die Gegebenheiten vor Ort. Aber in jedem Stadtteil haben Bürger und Akteure so einen Ansprechpartner, an den sie sich wenden können. An einer Übersicht und gemeinsamen Auftritt wird gearbeitet, ebenso wie an Standards für unsere Arbeit. Das machen wir intensiv gemeinsam mit der Abteilung Bauen Planen und Gesundheit des Bezirksamtes.“

Haben Sie ein Büro?
„Mein Büro befindet sich in der Sakrower Landstraße 4 in Kladow, unterm Dach. Unter den Namen „Kladow bewegt“ befinden sich vom RKI BBW noch der 2Radladen und das 2RadCafé, die wir zusammen mit dem Stadtteilzentrum noch mehr zu einem sozialen Treffpunkt ausbauen wollen. Auch Beratungsangebote wie Pflegestützpunkte Berlin oder Mobile Babylotsen können nun bei uns stattfinden.“

[Den kompletten Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel gibt es jetzt kostenlos hier: leute.tagesspiegel.de]

Als Kiez-Expertin: Was bedrückt Gatow aktuell?
„Bedrücken? Bei Problemen und Sorgen fällt mir für Gatow und Kladow vor allem die Verkehrsproblematik ein, die im Spandauer Süden immer drängender wird. Hier muss unbedingt etwas passieren. Eine der kommenden Stadtteilrunden wird sich auch ganz dieses Themas annehmen, denn die Situation wird durch den anhaltenden Zuzug immer belastender. Aktuell wird ja für Gatow eifrig an einem neuen sozialen Zentrum in der Plevierstraße geplant – da gibt es großartige Ideen.“

[In Kladow langweilen sich die Jugendlichen: Das sagt der Jugendstadtrat im Tagesspiegel und hat eine Idee]

Und was muss besser werden in Kladow?
„Generell kann die Infrastruktur mit dem Bevölkerungszuzug nicht mithalten, da gibt es viele Bedarfe. Es fehlen Angebote für die Jugend und auch für Senioren, deren Anteil an der Bevölkerung hier besonders hoch ist. Es fehlen Kitaplätze, Parkplätze und vieles mehr. Da konnten wir aber auch schon einiges bewegen. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Jugend haben wir das erste Jugendfestival im Ritterholz veranstaltet. Und in Kooperation mit der evangelischen Kirche Alt Kladow und Chance BJS konnte das Kulturcafé Kladow ins Leben gerufen werden: Jeden Donnerstag 15-17 Uhr im Gemeindehaus, Kladower Damm 369. Auch für das Klima wollen wir uns als Stadtteil stark machen – da werden Sie noch von uns hören.“

Zu Ihnen: Haben Sie selbst was mit Spandau am Hut?
„Ich bin erst seit 2008 Kladowerin, aber durch Kinder, Ehrenamt, Sport und Kirche sowie meine vorherige Tätigkeit gut im Stadtteil vernetzt.“

Und verraten Sie uns noch Ihren Lieblingsort in Spandau?
„Ich liebe die Spandauer Gewässer. Egal ob mit Boot, Kayak oder SUP Board, ob auf der Havel oder den Seen – auf dem Wasser kann ich hier am besten entspannen.“

Kontakt, Termine, mehr Infos: sz-gatow-kladow.de

Und hier einige der Themen, die Sie im aktuellen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel finden.

- 1. Frau nach 99 Männern: Spandau bekommt eine Bürgermeisterin - es gibt nach Newsletter-Infos eine Mehrheit für die SPD-Kandidatin

- Überraschung am Dienstag, Teil I: CDU behält Verkehr und bekommt das Ressort Schule - aber mit anderem Personal. Der Newsletter stellt den neuen Schulstadtrat vor.

- Überraschung, Teil II: Top-Frau der Grünen schmeißt hin - der ganze Ärger im Newsletter

- Mini-Portraits im Newsletter: Das sind die neuen 6 Stadträtinnen und Stadträte

- Alles zur Wahl am Donnerstag: die neuen Fraktionsspitzen, der Name der neuen BVV-Chefin und der Livestream

- BVG plant zwei extra lange Busspuren mit extra langen Haltestellen in den Norden Spandaus - und hat eine überraschende Idee im Newsletter für Autos

- Grüne wollen Busspur auf der Heerstraße - das hätte allerdings Folgen, erklärt der Stadtrat im Newsletter

- "Keine Solardächer": Grüne wundern sich im Newslter über Neubauten des Bezirksamtes

- Capital Bra am Askanierring: Was machte der Rapper in der Grundschule?

- Update zu Spandaus Baustellen Scharfe Lanke und Geschützgießerei

- Schulenburgbrücke: Wie lange hält das rostige Bauwerk und wann ist Baustart?

- Falkenhagener Feld wartet seit 60 Jahren auf die U-Bahn: Fotofund vom Kiezpfarrer 1971

- Kulturtipps: Gitarrenfest, Museumssonntag und Kladower Kunst

- Waldschullauf: Was machen 2500 Kinder im Gatower Wald?

- Der Elkartweg in Hakenfelde wird umbenannt - aber wer war Erna Koschwitz? Leser löst das Newsletter-Rätsel

Immer wissen, was los ist in Ihrem Kiez: Die 12 Bezirksnewsletter mit schon über 250.000 Abos veröffentlichen wir einmal pro Woche mit exklusiven Nachrichten, Kiezdebatten, Nachbarschaftsideen und vielen Terminen und persönlichen Tipps. Probieren Sie uns aus!

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