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So stellen sich die Architekten das sanierte Baudenkmal vor. Die Reste der Holtzendorff-Garage sollen zum Café eines Biomarkts werden.

© Simulation: Feddersen Architekten

Baudenkmal in Berlin-Halensee: Holtzendorff-Garage wird zum Café

Jahrelang ärgerten sich Anwohner in Halensee über den Verfall der denkmalgeschützten Holtzendorff-Garage. Nun hat doch noch die Instandsetzung begonnen.

„Denkmalschutz für die Holtzendorff-Garage endlich durchsetzen!“, hieß der BVV-Antrag der fraktionslosen Grünen-Politikerin Nadia Rouhani – doch in der jüngsten Sitzung des Charlottenburg-Wilmersdorfer Stadtentwicklungsausschusses konnte ihre Forderung als erledigt abgehakt werden. Der Bezirk sollte auf die Sanierung der einstigen Tankstelle und Großgarage in Halensee drängen.

Nach jahrelangem Stillstand läuft jetzt die Instandsetzung. Seit ein paar Tagen sind Handwerker an der Ecke Heilbronner Straße, Holtzendorffstraße und Kracauerplatz zu sehen. Auf einem Aushang informiert das Architektenbüro Feddersen die Anwohner wegen des „großen Interesses“. Das marode Dachtragwerk aus Holz wird gerade ersetzt; die Stahlträger darin bleiben erhalten, werden aber aufgearbeitet.

Die Arbeiten an der Heilbronner Straße laufen, Bauschilder informieren die Anwohner.
Die Arbeiten an der Heilbronner Straße laufen, Bauschilder informieren die Anwohner.

© Cay Dobberke

40 Mietwohnungen und ein Biomarkt

„Bis Weihnachten ist das Dach wieder dicht“, sagte Jörg Fischer, einer der zwei Geschäftsführer des Architektenbüros, auf Nachfrage. Man wolle die Sanierung bis zum Frühsommer abschließen. Geplant sei auch eine Rekonstruktion des Pylons, der einst für die Tankstelle geworben hatte.

Die Arbeiten hängen mit einem Wohnungsbauprojekt zusammen. Wie berichtet, plant eine Unternehmerfamilie aus der Oberpfalz ein sechsstöckiges Haus mit 40 Mietwohnungen „im mittleren Preissegment“ und je zwei bis vier Zimmern. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr beginnen und etwa eineinhalb Jahre dauern.

Außerdem ist ein 550 Quadratmeter großer Biomarkt geplant.

Wie die Tankstelle und die Garagen im Jahr 1929 aussahen, zeigt eine Infotafel an der Baustelle.
Wie die Tankstelle und die Garagen im Jahr 1929 aussahen, zeigt eine Infotafel an der Baustelle.

© promo

Die frühere Tankstelle wird zum Café

Voraussichtlich siedele sich die „Bio Company“ an, sagt Fischer, der Vertrag sei aber noch nicht unterzeichnet. Die Reste der Tankstelle sollen zum Café des Geschäfts werden.

Die Kfz-Anlage war 1928 bis 1929 nach Plänen von Walter und Johannes Krüger entstanden und 2012 großenteils abgerissen worden. Die erste Genehmigung für die Neubauten gab es bereits 2011. Warum danach lange nichts geschah, ist unklar. Die Architekten betonen, der Investor habe sie erst vor rund einem Jahr beauftragt.

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