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Das ist die Spielstraße Neue Steinmetzstraße, von oben betrachtet.

© Andreas Oswald

Brennpunkt Neue Steinmetzstraße: Bald Partyzone an Berliner Großgörschenstraße?

Rund um die Neue Steinmetzstraße im Bezirk Schöneberg hat der Lärm zwar etwas nachgelassen, aber es droht neues Ungemach.

Von Andreas Oswald

| Update:

In der beschaulichen Spielstraße Neue Steinmetzstraße, wo Jugendliche im Sommer und Herbst die Anwohnerinnen und Anwohner nachts mit aggressionsgeladenem Lärm belästigten, ist es etwas ruhiger geworden. Dennoch kommt es auch jetzt immer wieder zu nächtlichem Lärm, wie Anwohner berichten.

Unklar ist, ob die relative Beruhigung mit dem kälteren Wetter zusammenhängt oder auch mit Interventionen von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. Wie berichtet hatten sich mehrere Organisationen wie die sogenannten Parkläufer, die nachts in Parks nach dem Rechten sehen, oder die Organisation Outreach bereit erklärt, abends mehrmals auch die Neue Steinmetzstraße aufzusuchen und auf die Jugendlichen einzuwirken.

Wie die Parkläufer und Sozialarbeiter von Outreach bei einer Anhörung sagten, hätten sie mehrfach spätabends in der Neuen Steinmetzstraße lärmende Jugendliche angesprochen und dazu gebracht, sich ruhiger zu verhalten.

Verkehrsberuhigung gefordert

Anwohner haben zusätzlich beantragt, die Lärmbelästigung in der querlaufenden Großgörschenstraße zu reduzieren. An der Ecke zur Potsdamer Straße gibt es einen Gastronomiebetrieb, der sehr gut läuft. „Immer öfter lockt das Männer in Ferraris an, die mit quietschenden Reifen und Motorgeheul offenbar Frauen imponieren wollen, die ganz ruhig vor dem Lokal sitzen und dort etwas essen und trinken“, sagte ein Anwohner.

Große Autos cruisen durch die Großgörschenstraße, blockieren bei großem Andrang den Verkehr und die dortigen Parkplätze, wurde beklagt. Immer wieder komme es auch zu prekären Szenen, wenn Kinder über die Straße zur Schule wollen, oder zur Kita an der Ecke und Autofahrer zu wenig Rücksicht nähmen. An manchen Stellen müssten Kinder und Erwachsene auf der Straße laufen, weil alles wild zugeparkt ist.

Von Anwohnern wurde jetzt gefordert, dass die Parkplätze mit Bewohnerparkausweisen für Anwohner reserviert werden und die Straße zusätzlich verkehrsberuhigt wird.

Autos mit quietschenden Reifen

Hinter allem steckt wohl auch die Befürchtung, dass in dem einst relativ ruhigen Gebiet eine Art Partyzone entsteht mit Verkehrskollaps, herumlungernden Männern, lauten Jugendlichen und einer kaum zu kontrollierenden Drogenszene. Direkt gegenüber dem Gastronomiebetrieb entsteht gerade ein zweiter dieser Art.

Immerhin musste inzwischen ein benachbarter Späti nach Anwohnerbeschwerden gegenüber dem Bezirksamt seine Bänke vor dem Laden abbauen, von dem eine ziemliche Unruhe ausging.

Manche Anwohner äußerten bei Anhörungen deutliches Missfallen darüber, dass die Behörden nicht gut zusammenarbeiten und nicht ausreichend Dinge unternehmen würden, um der Entwicklung Einhalt zu gebieten.

Der Autor lebt selber in der Neuen Steinmetzstraße.

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