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Das Postgiroamt in Berlin-Kreuzberg am U-Bahnhof Möckernbrücke.

© Kai-Uwe Heinrich

Friedrichshain-Kreuzberg: Bezirk sieht Einigung im Streit um Postscheckamt

Ein Immobilienunternehmer hatte dem Bezirk vorgeworfen, den Bau von Wohnungen zu verhindern. Nun soll es wohl bald eine Lösung geben.

Plötzlich war es weg: Das Pamphlet gegen die Berliner Baupolitik, das unter besonderer Berücksichtigung von Friedrichshain-Kreuzberg auf einem riesengroßen Transparent an der Fassade des früheren Postscheckamts am Halleschen Ufer hing. Diese (Meinungs-)Freiheit hatte sich Christoph Gröner genommen. Dessen CG-Gruppe baut viele Wohnungen in der Stadt und will mit dem Umbau der Asbestruine Steglitzer Kreisel sowie dem früheren Postbank-Haus die hohe Kunst der Umwandlung von Bürohäusern in Wohntürme unter Beweis stellen.

Doch halt, nur ein paar Tage später, seit diesem Donnerstagmorgen, hängt das Plakat doch wieder da. Und es wird dort bleiben, bis vor Weihnachten, falls bis dahin nicht ein anderes Wunder geschieht. Das jedenfalls sagt Jessica Seja, Sprecherin der CG-Gruppe, auf Anfrage und verweist auf eine entsprechende Übereinkunft vor Berlins Gerichtsbarkeit: „Da haben wir es so vorgeschlagen und so ist es auch angenommen worden.“

„Die Gespräche laufen“

Aber so ganz will sie dann doch nicht alle Hoffnungen auf eine Einigung vor der Adventszeit ausschließen: „Die Gespräche laufen“, sagt sie. Die Clearing-Stelle des Senats ist mit im Boot. Die jüngst neu aufgestellte Eingreiftruppe soll Bauvorhaben, die sich im Dickicht der Verwaltungen fest gefahren haben, binnen zwei Monaten wieder auf die Überholspur bringen – sonst wird der Fall zur Chefsache (Staatssekretäre, anschließend Regierender).

So weit wird es wohl nicht kommen. Die Gespräche stehen aus Sicht von Bezirksbaustadtrat Florian Schmidt (Grüne) vor dem Abschluss: „Die Vereinbarung verfolgt das Ziel, 22.000 Quadratmeter geförderte Wohnungen mit der landeseigenen Degewo zu realisieren“ Darüber hinaus solle es 6000 Quadratmeter „preisgedämpften Wohnraum“ geben. Gegenüber früheren Plänen erhöhe sich der Anteil bezahlbaren Wohnraums um 27 Prozent. Im Gegenzug könne Gröner „mehr Gewerbe“ realisieren, beispielsweise unter Verzicht auf „hochpreisige Wohnungen“. Das bestätigt auch die Gröner-Gruppe. Gut möglich, es weihnachtet etwas früher: und das Plakat ist bald ab.

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