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Duschen ist in zwei Lichtenberger Ortsteilen vorläufig verboten.

© Philipp von Ditfurth/dpa

Update

Warnung vor Bakterien im Trinkwasser: Bewohner in Teilen von Berlin-Lichtenberg dürfen nicht duschen

Wegen Verunreinigungen musste in zwei Ortsteilen Trinkwasser abgekocht werden. Das Duschverbot galt bis Samstagnachmittag.

Wegen Bakterien im Trinkwasser hat der Berliner Bezirk Lichtenberg am Freitagnachmittag eine amtliche Warnung herausgegeben. In den beiden Ortsteilen Friedrichsfelde und Neu-Hohenschönhausen soll Trinkwasser "bis auf Weiteres" nur abgekocht verwendet werden. Zudem wurde das Duschen verboten.

Update: Duschverbot und Abkochgebot in Berlin-Lichtenberg wurde aufgehoben

Das geht aus einer Mitteilung der Katastrophen- und Zivilschutzbehörde des Bezirks Lichtenberg im Auftrag des Gesundheitsamtes hervor. Sie wurde auch über die Warn-App Nina verbreitet.

Nach Tagesspiegel-Informationen wurden bei Routinekontrollen in zwei Seniorenheimen und einer Kita überschrittene Grenzwerte für coliforme Bakterien festgestellt. Diese könnten möglicherweise Magen- und Darmerkrankungen auslösen. Daher ist der Amtsarzt eingeschritten, die Rede ist von Vorsichtsmaßnahmen.

Eine Sprecherin der Berliner Wasserbetriebe bestätigte diese Informationen. "Es gab an drei Probenahmestellen im Bezirk Lichtenberg den Befund von jeweils einer koloniebildenden Einheit coliformer Keime", erklärte sie.

Art und mutmaßliche Herkunft der Keime müssten nun geklärt werden. Ihre Konzentration sei relativ gering, aber "der Grenzwert ist null". Das Trinkwasser für das betroffene Gebiet werde jetzt vorsorglich desinfiziert - mit UV-Bestrahlung in den Zwischenpumpwerken Lichtenberg und Lindenberg.

Ergebnisse genauer Tests am Samstagnachmittag

Ein Sprecher des Bezirksamts sagte dem Tagesspiegel, ein Grenzwert sei leicht erhöht, wobei noch unklar sei, ob daraus eine Gesundheitsgefährdung resultiere. Das werde gerade bestimmt. Die konkrete Ursache der Qualitätsmängel werde ebenfalls ermittelt. Die Wasserbetriebe könnten das Trinkwasser bis Sonnabend gereinigt haben.

Die Berliner Wasserbetriebe rechnen Samstagnachmittag mit weiteren Ergebnissen zu den entnommenen Wasserproben. Stephan Natz, Sprecher der Wasserbetriebe, sagte, man habe die Bakterien am Freitag mit Schnelltests festgestellt. Jetzt habe man Bakterienkulturen angelegt. Diese Kulturen werden auch sequenziert. Die Sequenzierung dient der genauen Bestimmung der Keime.

Das Untersuchungsverfahren dient dem direkten molekularbiologischen Nachweis und der Identifikation von Bakterien. Coliforme Keime umfassen eine Vielzahl von Arten, können unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen oder sind je nach Art harmlos

Besondere Vorsicht bei Säuglingen, Senioren, Vorerkrankungen

Die vollständige Warnung lautete: „Aufgrund einer möglichen bakteriellen Verunreinigung des Trinkwassers im Stadtteil Friedrichsfelde und Neu-Hohenschönhausen soll aus der Leitung entnommenes Trinkwasser, welches zum Verzehr bestimmt ist, bis auf weiteres nur abgekocht Verwendung finden, um mögliche Magen- und Darmbeschwerden zu verhindern.“

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Die Vorsichtsmaßnahme ziele vor allem auf Säuglinge, Kleinkinder, Senioren, Seniorinnen und Menschen mit Vorerkrankungen ab. Für den betroffenen Bereich gelte ab sofort ein Abkochgebot sowie das Verbot des Duschens. Das soll solange andauern, bis eine behördliche Entwarnung erfolgt.

Die Bevölkerung wird zugleich aufgerufen, Nachbarn zu informieren sowie ältere oder eingeschränkte Personen im Umfeld zu unterstützen, etwa durch die Versorgung mit Flaschenwasser. (Tsp)

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