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Siegfried Brockmann im Sommer 2023 vor seinem Büro an der Wilhelmstraße in Berlin-Mitte.

© Tagesspiegel/Lydia Hesse

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Berlins bekanntester Unfallforscher hört auf: „Die Mehrheit der Vernünftigen zähmt die problematische Minderheit“

Verkehrsfachmann Siegfried Brockmann geht in Rente. Zum Abschied spricht er über populäre Irrtümer, erstaunliche Erkenntnisse und falsche Versprechungen der Berliner Politik.

Als Leiter der Unfallforschung der Versicherer sind Sie zum prominenten Fachmann für Verkehrssicherheit geworden; jetzt steht die letzte Arbeitswoche in Ihrem Büro in Berlin-Mitte an. Welche Ergebnisse Ihrer vielen wissenschaftlichen Studien haben Sie selbst am meisten überrascht?
Vielleicht die Untersuchung zu den real gefahrenen Geschwindigkeiten. Wir haben verdeckt gemessen, damit die Leute nicht gewarnt waren wie bei den Blitzern der Polizei. Selbst an den scheinbar schlimmsten Raserstrecken fuhren die Allermeisten maximal zehn Stundenkilometer schneller als erlaubt. An einer Stelle habe ich sogar noch mal nachmessen lassen mit einem anderen Gerät, weil ich es nicht glauben konnte. Teilweise kam diese positive Überraschung einfach daher, dass die Mehrheit der Vernünftigen die problematische Minderheit zähmt.

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