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Laut einer Umfrage unter Berliner Arztpraxen fehlen erneut Medikamente.

© dpa/Jens Büttner

Vor der Erkältungswelle im Herbst: Berliner Kassenärzte warnen vor Medikamentenmangel

In Berlin fehlen Arzneimittel, davor warnte die Kassenärztliche Vereinigung. Die Ärzte appellierten an die Berliner, sich nicht unnötig mit Arzneimitteln zu bevorraten.

Die Berliner Praxisärzte warnen vor fehlenden Medikamenten. Vor der üblichen Erkrankungswelle im Herbst gebe es Lieferschwierigkeiten diverser Arzneimittel, teilte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) mit Bezug auf eine Umfrage mit. Demnach gaben 82 Prozent der 430 teilnehmenden Praxen an, dass ihre Patienten derzeit Probleme hätten, sich mit den verordneten Medikamenten zu versorgen.

Über die Lage in den Apotheken wurde am Montag auch im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses gesprochen. Zuvorderst fehlten Antibiotika, gefolgt von Fieber-, Blutdruck- und Schmerzmitteln. Auch Asthma-Medikamente und Augentropfen seien schwer erhältlich. Wie Tagesspiegel-Recherchen letzten Winter zeigten, dürfte es bundesweit öfter zu solchen Engpässen kommen.

Die KV schrieb, die Lage sei „alarmierend“, die Zahlen ließen erneut einen massiven Medikamentenmangel im Winter befürchten. Gefordert wurden Sofortmaßnahmen des Bundesgesundheitsministeriums. Die KV appellierte zudem an die Berliner, sich nicht unnötig mit Arzneimitteln zu bevorraten. Solche Medikamente könnten an anderer Stelle akut fehlen. Vom Berliner Apotheker-Verein hieß es, dass tatsächlich „schon seit Jahren in zunehmendem Maße ein Problem mit Lieferengpässen“ bestehe. Diese beträfen immer wieder ganz unterschiedliche Gruppen von Arzneimitteln.

Die Bundesregierung hat in diesem Jahr mit neuen Regelungen auf Lieferengpässe reagiert, die es im vergangenen Herbst und Winter zum Beispiel bei Fiebersäften für Kinder gegeben hatte. Es geht unter anderem um eine Lockerung von Preisregeln für Kinderarzneimittel. Ist ein Medikament nicht verfügbar, so sollen Apotheken nun einfacher ein wirkstoffgleiches Präparat abgeben dürfen. Auch sollen für bestimmte, wichtige Medikamente größere Vorräte als bisher gehalten werden. Fachleute bezweifelten, dass die Reform schnell genug wirkt. (mit dpa)

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