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Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn, spricht auf dem Richtfest in Schöneberg.

© Tsp/Alfons Frese

Thinktank im Gastank : Deutsche Bahn feiert Richtfest am Euref-Gasometer

Im nächsten Jahr ziehen 2000 Mitarbeitende der Bahn in das 113 Jahre alte Industriedenkmal. Nach 15 Jahren ist damit der Campus komplett.

Großer Bahnhof auf dem Euref-Campus. Der Senat sei beschlussfähig, meinte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) mit Blick auf die anwesenden Senatorinnen und Senatoren. Dazu hatten sich neben Franziska Giffey mit Michael Müller, Klaus Wowereit (alle SPD) und Eberhard Diepgen (CDU) auch noch die Vorgänger Wegners in Schöneberg eingefunden, um ein Richtfest zu feiern: Der 113 Jahre alte Gasometer wird zugebaut zu einem Büroturm für 2000 Mitarbeitende der Bahn. „Vom Gastank zum Thinktank“, kalauerte Richard Lutz, der Vorstandsvorsitzende der DB AG, deren Bereich digitale Schiene hier einzieht.

Der Ausbau des Gasometer ist der Schlusspunkt der Euref-Entwicklung, für die der neue Regierende Bürgermeister viel warme Worte fand. „Sie können stolz sein, Herr Müller“, wandte sich Wegner an den Euref-Eigentümer und -Entwickler Reinhard Müller, der vor gut 15 Jahren das 5,5 Hektar große Areal für rund eine Million Euro von der Gasag erworben hatte. Das Europäische Energieforum (Euref) ist mit dem Gasometer komplett und bietet Platz für 7000 Arbeitskräfte.

200
Millionen Euro investiert die Euref AG in den Gasometer

Rund 200 Millionen Euro investiert die Euref AG in den Gasometer und schafft damit 28.000 Quadratmeter Bürofläche, verteilt auf zwölf Geschosse. „Das Alte mit dem Neuen verbinden“, lobte Wegner das Bauprojekt, das gegen die Bedenken des Denkmalschutzes genehmigt wurde.

Digitale Schiene zieht ein

„Berlin und Bahn gehören irgendwie zusammen“, meinte Lutz, und nannte neben Hauptbahnhof und Hauptquartier (am Potsdamer Platz) den Euref Campus, wo die Bahn vor einem Dutzend Jahren zu den ersten Mietern gehörte. In den Bahnbereichen Mobility und Consulting arbeiteten derzeit 1200 Bahnmitarbeitende auf dem Campus. Im kommenden Jahr werden dann die Beschäftigten der digitalen Schiene, die sich in Berlin auf neun Standorte verteilen, in dem Büroturm zusammengefasst.

Auf dem Dach in 70 Meter Höhe entsteht eine Dachterrasse, die für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll, wofür sich Wegner bei der Euref-Vorstandsvorsitzenden Karin Teichmann bedankte. Wie der Zugang geregelt und reglementiert wird, ist noch offen. Wahrscheinlich wird Eintritt erhoben.

Rund 150 Firmen und Forschungseinrichtungen sind heute in Schöneberg angesiedelt, darunter die Gasag, der Bundesverband Erneuerbare Energie und TU Institute. Sieben denkmalgeschützte Backsteinbauten wurden restauriert, darunter der ehemalige Wasserturm, in dem sich mit drei Zimmern das kleinsten Hotel Deutschlands befindet.

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