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Streik von Beschäftigten des Jüdischen Krankenhauses für mehr Personal.

© dpa/Jörg Carstensen

Tagesspiegel Plus

„Nächstenliebe und Opferbereitschaft – das ist vorbei“: Berlins Pflegepersonal lernt von streikenden Lokführern

Ein Gewerkschaftssekretär von Verdi in Berlin erklärt im Interview, warum Tarifkonflikte im Gesundheitswesen weniger spürbar waren als bei der Bahn. Und warum sich das bald ändern könnte.

Herr Manzey, wenn die Lokführer streiken, steht das halbe Land still. In Berlin streiken aktuell auch die Angestellten des Jüdischen Krankenhauses. Abgesehen davon, dass dieser Streik nur Berlin betrifft – warum bekommen die Lokführer so viel mehr Aufmerksamkeit?
Im Gesundheitssystem müssen die Krankenhausbeschäftigten natürlich immer eine Notfallversorgung aufrechterhalten und können nicht einfach alles komplett herunterfahren. Das ist natürlich ein Unterschied zu den Lokführern. Gleichzeitig ist es vermutlich auch eine Frage der Unmittelbarkeit in der Wahrnehmung: Wenn Züge ausfallen, sind viele in ihren täglichen Abläufen sofort unmittelbar betroffen. Krankenhäuser sind da manchmal etwas weiter weg, wenn man selbst gerade nicht behandelt werden muss.

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