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Bakterien erkennen: Das Analysetool von HyPhoX soll dies auf Basis eines patentierten photonischen Biosensors in wenigen Minuten können.

© PantherMedia / Cigdem Simsek/Cigdem Simsek

Innovationspreis-Gewinner HyPhoX: Digitale Schnelltests für zu Hause

Wer Blut- oder andere Analysen benötigt, muss oft den Weg zum Arzt in Kauf nehmen. Mit einem neuen Verfahren könnte damit bald Schluss sein.

Innovationen im Gesundheitssektor lösen häufig neue Hoffnungen aus. Das gilt auch für den digitalen Schnelltest, den Patrick Steglich und Professor Andreas Mai an der Technischen Hochschule Wildau entwickelt haben. Mit diesem sollen selbst Laien Blut-, Urin- und Speichelanalysen in Laborqualität erstellen können. „Das wird so einfach sein wie ein Corona-Test“, verspricht Steglich.

HyPhoX heißt die Gründungsinitiative der beiden Wissenschaftler, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird. Im ersten Quartal 2024 soll sie als Firma ins Handelsregister eingetragen werden. Das Analysetool auf Basis eines patentierten photonischen Biosensors ermöglicht es, in wenigen Minuten Bakterien, Viren, Giftstoffe und Proteine in Flüssigkeiten festzustellen.

HyPhoX-Gründer Andreas Mai ist Professor an der Technischen Hochschule Wildau.

© IHP 2022/Thomas Ritter

„Nicht nur, ob sie vorhanden sind, sehen wir durch unseren Test, sondern auch in welchen Mengen“, erläutert CEO Steglich. Er hat zwölf Jahre Erfahrung in der Mikrotechnologie und Photonik und erhielt 2021 zusammen mit Mai den Leibniz-Gründungspreis.

Dem Verfahren zugrunde liegen Sensor-Chips mit einer Silizium-basierten und industriell nutzbaren Halbleitertechnologie, die eine kostengünstige Massenproduktion erlauben. Durch die mit Künstlicher Intelligenz gestützte digitale Auswertung der Messdaten können Unternehmen langfristige Trendanalysen erstellen, um etwa die Prozessüberwachung oder die Qualitätskontrolle zu optimieren.

Geeignet ist die Methode sowohl im Umwelt- als auch im Gesundheitssektor. So müsste etwa ein Chemotherapie-Patient bei Beschwerden nicht mehr ins Krankenhaus zur Untersuchung, sondern könnte erst selbst testen, ob sein Blutbild sich verändert hat. Marktfähig ist die Innovation noch nicht. Die Gründer hoffen, dass das 2025 der Fall sein wird.

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