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06.03.2023, Berlin: Mitarbeiter der Charité stehen beim Warnstreik von Verdi vor dem Bettenhaus in Berlin-Mitte.

© dpa/Fabian Sommer

Exklusiv

Einigung bei Berliner Klinikkonzern: Beschäftigte von Vivantes-Tochterfirmen erhalten 3000-Euro-Prämie

Der landeseigene Klinikkonzern zahlt den Beschäftigten seiner Tochterfirmen einen Inflationsausgleich. Die Charité-Tochter CFM müsse nun nachziehen, fordert Verdi.

Durchbruch bei den Verhandlungen über einen Inflationsausgleich: Die Beschäftigten der Tochterfirmen des Berliner Klinikbetreibers Vivantes erhalten noch in diesem Jahr eine Prämie in Höhe von 3000 Euro. Das hat die Gewerkschaft Verdi am Freitag mit dem landeseigenen Konzern ausgehandelt.

Rund 3000 Beschäftigte von sechs Tochtergesellschaften, die unter anderem in der Krankenhausreinigung, Logistik und Speiseversorgung arbeiten, bekommen den Betrag in zwei Schritten mit dem Mai- und Novembergehalt ausgezahlt. Die Auszubildenden erhalten eine Inflationsprämie in Höhe von 1500 Euro.

„Das ist ein großer Erfolg der bei Verdi organisierten Beschäftigten, die sich seit Monaten für einen Inflationsausgleich einsetzen“, sagte die Gewerkschaftssekretärin und Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer.

Das ist ein großer Erfolg der bei Verdi organisierten Beschäftigten, die sich seit Monaten für einen Inflationsausgleich einsetzen.

Gisela Neunhöffer, Verdi-Gewerkschaftssekretärin

Verdi hatte Anfang des Jahres ebendiese 3000 Euro für die Beschäftigten der Töchter von Vivantes und der ebenfalls landeseigenen Charité gefordert. Das Tochterunternehmen der Charité, die CFM, müsse jetzt nachziehen, fordert die Gewerkschaft: „Es ist nicht zu erklären, warum eine Reinigungskraft in dem landeseigenen Krankenhauskonzern Vivantes in diesem Jahr 3000 Euro Prämie bekommt, während die Reinigungskraft am landeseigenen Universitätsklinikum leer ausgeht“, sagte Neunhöffer.

Überraschender Durchbruch

Verdi, heißt es, sei von dem plötzlichen Verhandlungserfolg überrascht gewesen. Die Charité möchte die Nachricht nicht kommentieren.

Im Entwurf für den Koalitionsvertrag von CDU und SPD, dessen Inkrafttreten vom Ausgang des Mitgliedervotums der SPD-Mitglieder abhängt, steht, dass die Koalition die Vivantes- und Charité-Töchter „schnellstmöglich“ in die Mutterkonzerne zurückführen wolle. Von Verdi kommt nun die Forderung, dass diese Zusage „unverzüglich angegangen“ werde.

Parallel zu der Verhandlung über einen Inflationsausgleich laufen die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst (TVöD). Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr Lohn pro Monat. Eine Schlichtungskommission hat mittlerweile einen Schiedsspruch vorgelegt. Am 22. April wird die Verhandlung auf Basis der Schlichtung in Potsdam fortgesetzt.

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