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Ein Kurierfahrer des Liederdiensts „Wolt“ hat am Sonntagnachmittag mehrere Fußgänger in Friedrichshain verletzt.

© IMAGO/Seeliger

Arbeitskampf jetzt auch bei Wolt: Protest gegen einen Subunternehmer des Lieferdienstes in Berlin

Am Mittwoch wollen Fahrer des Bringdienstes vor der Unternehmenszentrale in Friedrichshain demonstrieren. Sie erheben einen schweren Vorwurf.

Am Mittwoch wollen Kurierfahrer:innen des Lieferdienstes Wolt vor dessen Zentrale in Berlin-Friedrichshain protestieren. Geplant ist außerdem eine Fahrradtour. Im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Gorillas oder Lieferando war Wolt in Deutschland bislang nicht von Arbeitskämpfen betroffen.

In einem Aufruf, der in sozialen Netzwerken verbreitet wird, werfen die anonymen Organisator:innen dem Unternehmen unfaire Arbeitsbedingungen vor: „120 migrantischen Fahrer*innen wurde in den letzten Monaten der Lohn verweigert. Sie kämpfen um Forderungen von mehreren 100.000 Euro.“ Die betroffenen Beschäftigten seien Opfer eine „ausbeuterischen Subunternehmer-Systems bei Wolt“.

Wolt sieht Dienstleister in der Pflicht

Fabio Adlassnig, der Sprecher von Wolt Deutschland, teilt dem Tagesspiegel mit: „Deutschlandweit beschäftigt Wolt über 4000 Mitarbeiter*innen, die alle fest angestellt, krankenversichert und erkennbar über Mindestlohn bezahlt werden.“ Zeitweise habe der Lieferdienst jedoch auch mit einem „kleineren“ Personaldienstleister zusammengearbeitet. Im Januar habe Wolt „offensichtliche Unregelmäßigkeiten festgestellt“ und diese Zusammenarbeit daraufhin beendet.

Wolt prüfe derzeit, „ob und in welcher Form wir die Mitarbeiter*innen dieser Firmen in ihren Forderungen unterstützen können“ und suche das Gespräch. Es handle sich jedoch seines Wissens nur um 29 Betroffene, nicht 120. Außerdem befinde sich der Lieferdienst selbst im Rechtsstreit mit seinem ehemaligen Dienstleister: „Auch unsere offenen Forderungen an das Unternehmen sind unbeantwortet und werden derzeit juristisch geprüft.“

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