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Fahrradfahrer fahren im September 2021 auf der Friedrichstraße auf einem damals autofreien Abschnitt. (Archivbild)

© Carsten Koall/dpa

Umstrittenes Vorhaben: Berliner Senat plant neues Konzept für autofreie Friedrichstraße

Die Friedrichstraße ist auch ohne Autos nicht zur Flaniermeile geworden. Das Konzept überzeugt viele Menschen nicht. Nun sieht der Senat Handlungsbedarf.

Der Berliner Senat plant einen Neustart für das umstrittene Projekt „autofreie Friedrichstraße“. Ein entsprechendes Konzept, das auch angrenzende Straßen und den Gendarmenmarkt umfasse, sei „in der Finalisierung“, sagte Umwelt- und Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) am Donnerstag auf einer Pressekonferenz des Senats. Geplant sei, es im April vorzustellen.

„So, wie es jetzt auf der Friedrichstraße ist, kann es nicht bleiben“, sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) zu dem im August 2020 gestarteten Projekt. „Es ist erforderlich, ein neues Konzept zu machen, und es ist auch erforderlich, mit denen, die dort sind, darüber zu sprechen.“ Darin sei sie sich mit Jarasch einig.

Dem Radiosender 105'5 Spreeradio sagte Giffey, sie höre von den Geschäftsleuten in der Straße, dass sie weniger Kunden hätten. „Die Flaniermeile Friedrichstraße muss anders aussehen.“ Die Straße müsse so gestaltet werden, dass sie „ansehnlich ist, ein lebenswerter Ort ist und dass Menschen dort angezogen werden.“

Auch eine Rückkehr von Autos schloss Giffey in dem Interview nicht aus. „Ob dann dort Autos fahren oder nicht - das muss man besprechen.“ So, wie es im Moment aussehe, mit den verschiedenen Aufbauten und dem Radweg in der Mitte, sei es jedenfalls nicht optimal.

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Der umstrittene Verkehrsversuch zur „Flaniermeile Friedrichstraße“ hatte im August 2020 begonnen und wird seither immer wieder heftig diskutiert. Jarasch wies darauf hin, dass er auch Thema im Wahlkampf 2021 gewesen sei.

„Wir haben damals schon versprochen, und das lösen wir jetzt ein, dass wir noch mal ordentlich auswerten, wie der Verkehrsversuch gelaufen ist, wie er sich ausgewirkt hat“, sagte Jarasch. „Und dass wir ein Konzept für den größeren Raum entwickeln.“ Denn man könne das jetzt für Autos gesperrte kleine Stück nicht isoliert betrachten. „Es braucht ein Gesamtkonzept für den Nahbereich, also auch für die umliegenden Straßen.“

Die von den Grünen geführte Senatsverkehrsverwaltung und der Bezirk Mitte hatten das Projekt noch 2021 als Erfolg gewertet, die Rede war von einer dauerhaften Sperrung für Autos. Im Februar hatte Jarasch gesagt, sie könne sich auch eine Sperrung des Autoverkehrs in weiteren großen Einkaufsstraßen vorstellen. Als Beispiele nannte sie Hackescher Markt und Tauentzienstraße. (dpa)

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