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Eine U-Bahn fährt am U-Bahnhof Museumsinsel ein. (Symbolbild)

© dpa/Christoph Soeder

Update

Berliner Senat muss genauen Preis festlegen: VBB macht Weg für reduziertes Sozialticket bis Ende 2023 frei

Auch weiterhin sollen finanziell Schwächere in Berlin günstiger mit Bus und Bahn fahren können. Der VBB-Aufsichtsrat erlaubt eine Preisspanne zwischen neun und 19 Euro.

| Update:

Das Berliner Sozialticket für Busse und Bahnen kann zunächst bis zum Jahresende weiter für einen reduzierten Preis angeboten werden. Das beschloss der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) auf Vorschlag Berlins, wie die Senatsverwaltung für Umwelt und Mobilität am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Bis Dezember 2022 hatte das Sozialticket noch 27,50 Euro pro Monat gekostet. Ab Januar reduzierte sich der Preis auf neun Euro – das gilt bislang bis Ende April.

Der neue Beschluss des VBB-Aufsichtsrats zur Verlängerung erlaubt laut Mobilitätsverwaltung eine Preisspanne zwischen neun und 19 Euro. Den genauen Preis innerhalb dieser Spanne könne nun der Berliner Senat zeitnah festlegen. Nach Angaben einer Senatssprecherin will der Senat am 28. März darüber befinden.

„Mit der Verlängerung eines vergünstigten Sozialtickets bis zum Jahresende können wir Mobilität in Berlin für finanziell Schwächere sichern – das ist ein wichtiges politisches Signal“, sagte Umwelt- und Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) der dpa. „Ich freue mich, wenn der noch amtierende Senat dazu einen entsprechenden Beschluss trifft. Die dafür notwendige finanzielle Vorsorge wurde im Nachtragshaushalt bereits getroffen.“

Am 1. Mai startet außerdem das 49-Euro-Deutschlandticket, das bundesweit im ÖPNV gilt. CDU und SPD in Berlin wollen daneben das 29-Euro-Ticket für das Stadtgebiet (Tarifzone AB) unbegrenzt verlängern, das bislang bis zum Start des Deutschlandtickets befristet ist. Das Vorhaben ist Thema der laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen beiden Parteien.

Jarasch sagte dazu, neben dem Sozialticket seien attraktive Anschlusslösungen für das 29-Euro-Abo Berlin AB nötig. „Solche Lösungen sind auch im Rahmen des Deutschlandtickets möglich“, meinte sie. „Ich werde auf die künftigen Koalitionspartner CDU und SPD zugehen und um Konkretisierung ihrer Vorstellungen bitten, damit ich in meiner restlichen Amtszeit meinen Beitrag leisten und auf den VBB zugehen kann.“

Nach Einschätzung Jaraschs wäre es zum Beispiel möglich, dass Studierende ein auf 29 Euro reduziertes Ticket erhalten und damit deutschlandweit unterwegs sein können. „Auch für andere Zielgruppen sind solche Angebote grundsätzlich machbar“, sagte sie.

Für das Firmenticket sei auf Bundesebene bereits eine solche Option mit einem attraktiven Preis auf den Weg gebracht worden – mit fünf Prozent Rabatt bei mindestens 25 Prozent Zuschuss vom Arbeitgeber. „Für die Beschäftigten kann es also auch ein bundesweit gültiges 29-Euro-Ticket als Firmenticket geben, wenn Arbeitgeber sich für dieses Modell entscheiden und einen entsprechenden Zuschuss geben.“

Für die Mitnahme von Personen nach 20 Uhr und am Wochenende – wie die Berlinerinnen und Berliner es vom Umwelt-Abo kennen – wäre nach Ansicht Jaraschs eine VBB-weite Lösung mit Zusatzticket möglich. Das sei vor allem für Paare und Familien attraktiv. „Solche Angebote gehören zu einem Gesamtkonzept für eine modernisierte, ans Deutschlandticket angepasste Tarifstruktur in der Region“, so Jarasch. (dpa)

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