zum Hauptinhalt
Eine OP im Charité-Bettenturm in Berlin-Mitte.

© Kitty Kleist-Heinrich / TSP

Update

Berliner Mediziner wählten ihre Vertreter: Peter Bobbert bleibt Ärztekammer-Präsident

Der Marburger Bund ist stärkste Kraft im Parlament der Berliner Mediziner geworden. Dessen Landesvorsitzender Bobbert ist nun erneut Chef der Ärztekammer.

| Update:

Berlins Mediziner haben ihren obersten Standesvertreter gewählt – Peter Bobbert wurde als Präsident der Ärztekammer bestätigt. Neuer und alter Vizepräsident ist Matthias Blöchle. Darauf einigte sich die Delegiertenversammlung der Ärztekammer in der Nacht zu Donnerstag.

Stärkste Fraktion in der auch als Ärzteparlament bezeichneten 45-köpfigen Versammlung stellt der Marburger Bund, dessen Landeschef der Zehlendorfer Internist Bobbert ist. Die Gewerkschaft der angestellten Mediziner erhielt zur Kammerwahl vor einigen Wochen 39,2 Prozent der Stimmen, was 19 Sitzen entspricht.

Auf den zweiten Platz kam die „Fraktion Gesundheit“ mit 21,7 Prozent, dem folgte die in der Zunft nur als „Allianz“ abgekürzte Liste diverser Verbände niedergelassener Ärzte. Zudem stellten die Hausärzte vier Delegierte, dazu kommen noch zwei Vertreter kleinerer Listen.

Peter Bobbert bleibt wohl Präsident der Berliner Ärztekammer.
Peter Bobbert bleibt wohl Präsident der Berliner Ärztekammer.

© imago/Sabine Gudath

Der Marburger Bund wurde als Gewerkschaft der Krankenhausärzte bekannt und legte im Vergleich zur letzten Wahl 2018 fast acht Prozentpunkte zu. Im Herbst 2022 hatte der Marburger Bund an der Charité einen Warnstreik organisiert, derzeit steht an der Universitätsklinik eine neue Tarifrunde an. Auch in den ebenfalls landeseigenen Vivantes-Krankenhäusern sowie in kleineren Kliniken wird in den nächsten Monaten über Gehälter und Arbeitszeiten der Ärzte gesprochen.

35.614
Ärzte durften in der Berliner Kammerwahl abstimmen

Außenstehende dürfte die niedrige Wahlbeteiligung unter Berlins Medizinern überraschen: Nur 12.179 der 35.614 wahlberechtigten Ärzte haben ihre Stimme abgegeben, gerade 34 Prozent. Und das, obwohl nach der Coronakrise und vor der Krankenhausreform gesundheitspolitisch viel zu diskutieren wäre.

Kammern sind öffentlich-rechtliche Standesorganisationen, denen der Staat quasi-hoheitliche Befugnisse zur Regelung einer jeweiligen Branche zugesteht. Einer Kammer müssen dafür alle Fachkräfte der betreffenden Zunft angehören. Die Ärztekammer regelt insbesondere Weiterbildung und Standesrecht.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false