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Die Amerika-Gedenkbibliothek am Blücherplatz.

© imago

Berliner Landesbibliothek: Mehr als ein Drittel des ZLB-Bestands NS-Raubgut?

Mehr als eine Million Bücher der Berliner Zentral- und Landesbibliothek könnte Nazi-Raubgut sein, schätzt ein Provenienzforschungsteam.

Die Zahl ist ungeheuerlich, die fehlende Aufmerksamkeit auch: Mehr als eine Million Bücher der Berliner Zentral- und Landesbibliothek könnte Nazi-Raubgut sein – das wäre ein Drittel des Bestands.

Die Schätzung beruht auf der Arbeit des Provenienzforschers Sebastian Finsterwalde: Sein kleines Team prüft jedes Exemplar, fotografiert Stempel, Unterschriften, Randnotizen, Zettel - also alles, was auf die rechtmäßigen Eigentümer hinweist (die „New York Times“ berichtete gerade darüber).

Als „NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut“ gelten alle Objekte, die gewaltsam entwendet oder enteignet wurden, aber auch jene, die von den Verfolgten verkauft werden mussten, um ihre Flucht zu ermöglichen. Was Sie tun können: Denken Sie bei Ihrem nächsten Besuch in der ZLB daran - und erzählen Sie es weiter.

Erst in der vergangenen Woche war der Verdacht bekannt geworden, dass eines der Gemälde aus der Retrospektive des Malers Henri-Edmond Cross im Potsdamer Museum Barberini Nazi-Raubkunst sein könnte. Am Freitag will das Potsdamer Landgericht über die Zukunft des Bildes entscheiden.

Dieser Text erschien zuerst im Checkpoint, dem werktäglichen Berlin-Newsletter des Tagesspiegels. Hier kostenlos bestellen: checkpoint.tagesspiegel.de

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