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Ab 4. Juli: Berliner können einmal pro Monat kostenlos ins Museum

Berliner Kultureinrichtungen öffnen jeden ersten Sonntag im Monat kostenfrei ihre Türen. Damit soll kulturelle Teilhabe für alle ermöglicht werden.

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Rund 60 kulturelle Einrichtungen in Berlin laden ab dem 4. Juli immer am ersten Sonntag im Monat zu einer eintrittsfreien Besichtigung ein. Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa will so in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Landesverband der Museen zu Berlin vor allem die Menschen ansprechen, die normalerweise nicht ins Museum gehen. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa, sieht den Museumssonntag "als Chance für eine breitere Teilhabe der Menschen in unserer Stadt an unserem kulturellen Reichtum."

Mit dem eintrittsfreien Sonntag wollen Berliner Museen mit Ausstellungen zu Themen wie Kunst, Religion, Geschichte, Natur oder auch Technik eine breite Zielgruppe erreichen - vor allem auch Familien und junge Menschen. Fortan soll an jedem ersten Sonntag im Monat nicht nur das Eintrittsgeld in den teilnehmenden Kultureinrichtungen entfallen. Darüber hinaus sollen spezielle Angebote für alle Menschen gemacht und die Willkommenskultur verbessert werden. Der Zugang zu Kultur soll dadurch so niederschwellig wie möglich gemacht werden.

Nahezu alle Museen in Berlin, darunter auch einige private Häuser, haben sich für die Initiative zusammengeschlossen. Zu ihnen zählen auch kleinere Einrichtungen wie beispielsweise die Friedrichswerdersche Kirche mit ihrer Dauerausstellung "Ideal und Form. Skulpturen des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung der Nationalgalerie". Für Heike Kropff, Leiterin der Abteilung Bildung und Kommunikation der Staatlichen Museen zu Berlin, ist das "ein großer Schritt, um unserem gemeinsamen Ziel der Teilhabe vieler Bürger:innen am kulturellen Leben der Stadt näher zu kommen."

Das Land Berlin sowie die Bundesbeauftrage für Kultur und Medien unterstützen die Initiative, indem sie nicht nur die Verluste durch die ausbleibenden Eintrittsgelder ausgleichen, sondern auch zusätzliche Mittel für die Programmgestaltung zur Verfügung stellen. Rund zwei Millionen Euro wurden dafür vom Land Berlin aus dem Haushalt bereitgestellt. 1,3 Millionen davon dienen dazu, die entgangenen Eintrittsgelder zu kompensieren. Die übrigen 700.000 Euro an Haushaltsgeldern fließen beispielsweise in geplante Programmpunkte. Diese finanzielle Unterstützung kommt allerdings nur den Landesmuseen zu, die durch den Senat gefördert werden. Sie gilt nicht den privaten Kultureinrichtungen, die sich an der Initiative beteiligen.

Da es sich um ein Modellprojekt handelt, führt das Institut für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) in der Berliner Stiftung für Kulturelle Weiterbildung parallel eine Studie unter den Besucher:innen des Museumssonntags durch. Dabei soll die Wirkung des kostenfreien Angebots erforscht werden. Um tatsächlich alle Menschen anzusprechen, haben die Initiator:innen der Kommunikationskampagne des Landesverbandes der Museen zu Berlin ihren Internetauftritt barrierefrei mit Elementen in Gebärden- und in leichter Sprache gestaltet.

Programmhighlights für alle

Zum Start der eintrittsfreien Museumssonntage am 4. Juli haben einige der teilnehmenden Kultureinrichtungen besondere Angebote in ihr Programm aufgenommen. Das Jugend Museum etwa richtet sich mit seinem offenen Atelier in der Zeit von 14 bis 17 Uhr speziell an Kinder und deren Familien oder Freund:innen. Kinder können hier mit verschiedenen Materialien kreativ werden und sich zum Beispiel einen "eigenen kleinen Garten zum Mitnehmen" basteln.

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In einem Vortrag mit anschließender Führung in der Zitadelle Spandau geht Marie-Luise Abshagen, Referentin für Nachhaltige Entwicklung beim Forum Umwelt und Entwicklung, von 15 bis 17 Uhr der Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Klimakrise und Migrationsbewegungen nach und zeigt Handlungsmöglichkeiten auf.

Die Stiftung Neue Synagoge Berlin und das Anne Frank Zentrum bieten für Erwachsene und Familien in der Zeit von 11 bis 14 Uhr geführte Spaziergänge zur Geschichte jüdischen Lebens in Berlin-Mitte an. Diese Angebote verdeutlichen, was das Konzept des Museumssonntags Klaus Lederer zufolge ausmacht: Zum kostenfreien Eintritt kämen "die besonderen Lern-, Bildungs- und Mitmachangebote in den Museen'" hinzu.

Anja Neu

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