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Die Impfungen mit Astrazeneca auszusetzen hält Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek "angesichts des überschaubaren Risikos und der steigenden Corona-Zahlen für unverhältnismäßig".

© Fabian Sommer/dpa

Berliner Senatssitzung: Berliner Grüne und FDP fordern Astrazeneca-Freigabe

Grünen-Fraktionschefin Kapek hält das Aussetzen der Astrazeneca-Impfungen für "unverhältnismäßig". Der Impfbetrieb damit müsse wieder aufgenommen werden.

Einen Tag nach dem bundesweiten Stopp der Corona-Impfungen mit dem Präparat des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca fordert die Berliner Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek eine Rückkehr zum Impfbetrieb.

Zwar sei es "richtig, Nebenwirkungen von Impfstoffen eingehend zu untersuchen", erklärte Kapek am Dienstag. Die Impfungen mit Astrazeneca auszusetzen hält sie aber "angesichts des überschaubaren Risikos und der steigenden Corona-Zahlen für unverhältnismäßig". Zumal selbst die EU-Arzneimittelagentur der deutschen Einschätzung widerspreche und eine Aussetzung der Impfungen mit Astrazeneca ablehne.

"Ich fordere den Bund und die Ministerpräsident*innenkonferenz daher auf, jetzt auf das Prinzip Freiwilligkeit zu setzen und damit Menschen selbst entscheiden zu lassen, ob sie sich freiwillig und eigenverantwortlich mit dem Impfstoff Astrazeneca impfen lassen möchten“, erklärte Kapek. Der am Montag vorerst eingestellte Impfbetrieb mit dem Impfstoff sollte demnach sofort wieder aufgenommen werden.

Ähnlich hatte sich ebenfalls am Dienstag bereits der Berliner FDP-Landeschef Christoph Meyer geäußert. Meyer sagte dem Tagesspiegel: "Nicht nur um den Ruf des Impfstoffes zu retten, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, Astrazeneca für alle freizugeben, die sich sofort impfen lassen wollen."

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Die Menschen sollten selbst entscheiden, ob sie "das angebliche Risiko, das mit dem Impfstoff einhergeht", tragen können oder nicht, erklärte Meyer und sagte: "Wenn ich heute ein Impfangebot mit Astrazeneca bekäme, ich würde es sofort annehmen."

Zuvor hatte er Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) scharf attackiert. Dieser habe in der Krise "nicht dazu gelernt", verstecke sich hinter Entscheidungen, "die andere für ihn getroffen haben, die er aber selbst treffen müsste". Meyer warf Spahn vor, durch das Aussetzen der Impfungen mit Astrazeneca billigend in Kauf zu nehmen, "dass jeden Tag Menschen an Corona sterben oder schwer am Virus erkranken."

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