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Erzbischof Heiner Koch hat in seiner Predigt die Bedeutung des menschenwürdigen Wohnens unterstrichen.

© Jens Kalaene/dpa

„Eigene Wohnung ist Heimat und Geborgenheit“: Berliner Erzbischof Koch würdigt Volksentscheid zur Enteignung

Im September stimmten Tausende Berliner für die Enteignung großer Immobilienfirmen. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch würdigte dies in seiner Weihnachtspredigt.

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat in seiner Weihnachtspredigt die Bedeutung des menschenwürdigen Wohnens unterstrichen. „Die eigene Wohnung ist ein Stück Heimat und Geborgenheit: Dort bin ich zu Hause, dort darf ich sein, wie ich bin“, sagte Koch laut Redetext.

Er ging auch auf den Volksentscheid in Berlin ein. 59,1 Prozent der Wählerinnen und Wähler hatten im September für die Enteignung großer Immobilienfirmen gestimmt.

Wie Koch sagte, auch das Weihnachtsevangelium erzähle vom Wohnen und von Wohnungen. „Gott nimmt in unserem Leben Wohnung, in unserer Welt, in unserer Gemeinschaft, in unserem Herzen, und er erfährt bei der Geburt seines Sohnes in Bethlehem sogleich, dass die Menschen ihm in ihren Wohnungen keinen Platz einräumen wollen.“

In einem Namensbeitrag für die „Berliner Zeitung“ (Donnerstag) sprach sich Koch für den Nachzug der Familien von Flüchtlingen aus. Er verwies dabei auf einen 32 Jahre alten Mann aus Afghanistan, der seit 2016 in Berlin lebt und auf seine Frau und seine fünfjährige Tochter wartet. „Es ist unzumutbar, Menschen eine so lange Zeit im Ungewissen zu lassen.“

Nicht nur, weil Weihnachten das „Fest der Familie“ sei, fordere er, den Familiennachzug - so wie es geltendes Recht sei - umzusetzen und die entsprechenden Anträge zügig zu bearbeiten. „Es braucht eine Beschleunigung der Verfahren und eine Verbesserung der Kommunikation zwischen den einzelnen Behörden, Ämtern und Botschaften; es muss ausreichen, wenn einmal die Korrektheit der Unterlagen geprüft wird.“

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Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung mache Hoffnung, was die Familienzusammenführung angehe. Auch die neue Berliner Landesregierung liege auf einer ähnlichen Linie. (dpa)

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