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Bis August nur auf einem Gleis: die U2 am Alexanderplatz.

© dpa/Jörg Carstensen

Berliner Alexanderplatz : Reparatur von abgesacktem U2-Tunnel läuft planmäßig

Die aufwendige Sanierung des U-Bahn-Tunnels klappt. Weitere Vollsperrungen sind nicht nötig. Bis August bleibt es auf der U2 beim eingleisigen Pendelbetrieb.

Eine gute Nachricht vom Alex: Die Sanierung des U2-Tunnels verläuft nach Angaben der Verkehrsverwaltung planmäßig. Die ersten Probebohrungen am vergangenen Wochenende seien erfolgreich verlaufen, teilte Sprecherin Sara Lühmann mit. Die Nachricht für die Fahrgäste ist noch besser: Die weiteren Arbeiten sollen ohne weitere Einschränkungen des Betriebs erfolgen. „Eine Sperrung des U-Bahnverkehrs ist zukünftig nicht notwendig“, sagte Lühmann. Ende August soll die U-Bahn wieder normal fahren.  

Seit vergangenem Oktober ist nur ein eingeschränkter Pendelverkehr auf einem Gleis möglich, das andere war 3,8 Zentimeter abgesackt und ist aus Sicherheitsgründen gesperrt. Auslöser war ein vom französischen Immobilienkonzern Covivio verursachter Schaden an dem mehr als 100 Jahre alten Tunnel, der nur einen Meter entfernt von der Baugrube eines Covivio-Hochhausprojekts verläuft. Seitdem fährt die U2 nur noch im Pendelverkehr alle 15 Minuten zwischen Klosterstraße und Senefelderplatz – eine Zumutung für Fahrgäste in Mitte und Prenzlauer Berg.

3,8
Zentimeter war das U-Bahn-Gleis abgesackt

So soll der 100 Jahre alte Bahnhof gerettet werden: Unter den Tunnel soll durch dünne Röhren („Injektionslanzen“) Flüssigzement gepresst werden. Zudem soll die Baugrubenwand mit Ankern gesichert werden. Der Beton soll den Boden verdichten und den Tunnel wieder in die alte Lage anheben. Die Arbeiten hat Covivio als Verursacher übernommen.

Am vergangenen Wochenende waren die ersten vier Injektionslanzen installiert worden – bei einer Vollsperrung der U2. Da dies nach Einschätzung der Beteiligten sowie der Technischen Aufsichtsbehörde problemlos erfolgte, können die weiteren 50 Injektionslanzen bei laufendem Betrieb in den Boden gepresst werden. „Die Auswertung der Probebohrungen hat ergeben, dass der Sanierungsplan wie vorgesehen weiterverfolgt werden kann“, teilte Lühmann auf Anfrage mit. Auch die weiteren Bohrungen sollen „selbstverständlich mit Vermessungen überwacht“ werden.    

Nach der Baupanne hatte es heftige Kritik an dem Hochhausbau in unmittelbarer Nähe zur U-Bahn gegeben. Die Linkspartei forderte einen Stopp, sie befürchtet ähnliche Pannen auch am Hermannplatz, wo ebenfalls ein Neubau geplant ist. Im Jahr 2012 war beim Bau der Häuser am Leipziger Platz Wasser in den U2-Tunnel gelaufen. Wochenlang war die Linie gesperrt gewesen.

Im Februar hatten Covivio und Verkehrsverwaltung das technisch höchst komplizierte Konzept für die Reparatur präsentiert. Bei dem Termin hatte Verkehrsstaatssekretärin Meike Niedbal versichert, dass der Senat aus den Erfahrungen der letzten Monate „gelernt“ habe. Bei künftigen Projekten soll es strengere Regeln für Investoren geben.

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