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Tausende Menschen schlafen in Berlin auf der Straße.

© Paul Zinken/dpa

Statistik geplant: Berlin will Obdachlose zählen lassen

Wie viele Menschen leben auf Berlins Straßen? Das weiß niemand genau. 2019 ist nun eine Zählung geplant, um die Angebote der Obdachlosenhilfe zu verbessern.

Bislang krankte die Obdachlosenhilfe in Berlin vor allem an einem Punkt: Niemand wusste genau, wie viele Obdachlose es tatsächlich in der Stadt gibt. Schätzungen zwischen 4000 und 10.000 Menschen bildeten eine unsichere Grundlage für die Einrichtung und Koordination von Hilfsangeboten.

Damit soll nun Schluss sein. Wie Linken-Politikerin Stefanie Fuchs während der Aktuellen Stunde des Abgeordnetenhauses zum Thema Wohnungslosenhilfe am Donnerstag ankündigte, ist für Mitte 2019 eine Zählung der in Berlin lebenden Menschen ohne Obdach geplant.

Mit der Zählung soll die Obdachlosenpolitik in der Hauptstand endlich auf verlässliche Zahlen gestützt werden. Vorbereitet wird die Zählung in einer extra dafür eingerichteten Arbeitsgruppe. Gegründet wurde diese im Rahmen der ersten von zwei Strategiekonferenzen zur Wohnungslosenhilfe im Februar diesen Jahres.

Getrennte Zählungen in Winter und Sommer im Gespräch

Im Gespräch mit dem Tagesspiegel erklärte Fuchs, dass mit einem Ergebnis der Zählung realistisch in der Mitte des kommenden Jahres zu rechnen sei. Nach dem derzeit vorgesehenen Konzept soll das Stadtgebiet in Bereiche aufgeteilt werden, in denen obdachlose Menschen per Hand gezählt werden.

Genauere Angaben dazu, wie die Bereiche aufgeteilt werden, machte Fuchs nicht. Sie würden jedoch kleiner ausfallen als der Zuschnitt der Berliner Bezirke, so Fuchs. Im Zuge der Erarbeitung eines Zähl-Konzepts hatten die Mitglieder der Arbeitsgruppe Modelle anderer Städte unter die Lupe genommen. Beispiele seien unter anderem Paris und London gewesen.

Unklar bleibt, wann genau die Zählung stattfinden wird. Um jahreszeitliche Schwankungen der Obdachlosenzahl auszugleichen, werde über zwei voneinander getrennte Zählungen in Winter und Sommer nachgedacht. Fuchs betonte, dass die Zählung wichtig sei, um Angebote der Obdachlosenhilfe entsprechend auszustatten und die Menschen tatsächlich zu erreichen. Die im Ergebnis der Zählung vorliegenden Zahlen bezeichnete sie als „großen Fortschritt“.

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