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Juwel-Palais und Gertraudendenkmal zieren die Gertraudenbrücke.

© imago/Travel-Stock-Image

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„Verkehrssenatorin will ja Mobilitätswende“: Berlin-Mitte lehnt sechs Fahrspuren für Neue Gertraudenbrücke ab

Verkehrte Welt im historischen Zentrum: Der Baustadtrat von der SPD erinnert die grüne Senatorin an die „Mobilitätswende“ – und fordert Bürgerbeteiligung ein.

Im Berliner Bezirk Mitte gibt es Ärger um die Neuplanung der Neuen Gertraudenbrücke, die den Spittelmarkt mit der Fischerinsel verbindet, und fehlende Beteiligung von Anwohnern und Initiativen.

Der Abschnitt der Bundesstraße 1 muss wegen schwerer Schäden durch einen Neubau ersetzt werden. Laut eines Plans der grün geführten Verkehrsverwaltung, der dem Tagesspiegel vorliegt, soll die Straße wieder sechs Fahrspuren haben. Anwohnern und Bezirkspolitik lehnen diesen Plan ab.

Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) kritisiert die Neuplanung scharf, sie passe nicht zum historischen Gründungsort der Stadt Alt-Cölln und nicht zum „epochalen Projekt des House of One“, das direkt an der Straße liegt.

Die Vorstellung, dass daneben eine „sechs- und siebenstreifige Asphaltbahn mit einem Rasengleis und Gitter zur Verhinderung des Überquerens durch Zufußgehende vorbeiführt, passt dazu nicht“, schreibt Gothe in einer Mail an Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne), die dem Tagesspiegel vorliegt. Man dürfe vielmehr keinen Aufwand scheuen, schreibt Gothe, „gestalterische Alternativen zu entwerfen und gegeneinander abzuwägen“.

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Unter anderem sei eine Platanen-Esplanade denkbar mit Bäumen in der Straßenmitte, links und rechts der geplanten Straßenbahnspur, und jeweils am Straßenrand.

Gothe wundert sich vor allem, dass eine Ende 2020 vereinbarte Verkehrswerkstatt gemeinsam mit Initiativen seit Monaten nicht stattfindet – stattdessen kam nun die fertige Vorplanung bei ihm an. „Die Verkehrssenatorin sagt ja immer, sie will die Mobilitätswende, aber das muss man vor Ort partizipativ erarbeiten“, fordert Gothe. Streit gibt es auch um die benachbarte Mühlendammbrücke.

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