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Therme

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Kurort: Belzig heißt bald Bad Belzig

Kleinstadt wird Kurort: Belzig erhält vom Brandenburger Gesundheitsministerium das Recht, künftig die Vorsilbe "Bad" zu tragen.

Belzig - Die Kleinstadt Belzig erhält vom Brandenburger Gesundheitsministerium das Recht, künftig die Vorsilbe „Bad“ zu tragen. Zwar müssen die Stadtverordneten den neuen Namen in der nächsten Woche noch bestätigen, aber das gilt in dem 11 000 Einwohner zählenden Ort südwestlich Berlins nur als ein formaler Akt. „Die Menschen sind hier regelrecht euphorisch“, sagt der Kurortdirektor Christian Kirchner. „Der Titel erhöht nicht nur die bundesweite Aufmerksamkeit, sondern stärkt das Selbstbewusstsein und damit die Stimmung.“

Christian Kirchner muss es wissen. Der gebürtige Berliner arbeitete als Kurdirektor im hessischen Bad Orb, machte zwischen 1996 und 2002 Bad Saarow zum bekanntesten Brandenburger Kurort und führte zuletzt die sächsischen Staatsbäder Bad Elster und Bad Brambach in die Spitzengruppe der deutschen Wellnessbranche. Nun kehrte der 59-Jährige, der seit einigen Jahren in Stahnsdorf wohnt, nach Brandenburg zurück. Allerdings übt er in Belzig nicht die Funktion eines hauptamtlichen Kurdirektors aus, sondern nennt sich „Kurortkoordinator“. Die Stadt und mehrere Gesundheitseinrichtungen teilen sich das Honorar.

Zu DDR-Zeiten trug Belzig zwar wegen der waldreichen Umgebung den Titel Luftkurort, aber von einer touristischen Tradition kann dennoch keine Rede sein. Die Statistik weist pro Jahr zwar 130 000 Übernachtungen aus, doch diese entfallen weitgehend auf die Reha-Klinik. Kernstück der neuen Tourismus-Offensive ist die Steintherme, die an diesem Sonnabend nach siebenmonatigem Umbau wiedereröffnet wird. Für 4,5 Millionen Euro aus der Kasse des Landes und des Landkreises Potsdam-Mittelmark wurden nicht nur alle Bauschäden beseitigt. Die Atmosphäre des 2002 eröffneten Thermalbades wandelte sich vom ursprünglich beabsichtigten Freizeitbad für die ganze Familie zu einem Ort der Ruhe und Entspannung. Die aus 776 Metern Tiefe geförderte Thermalsole mit ihrem hohen Jodanteil und der Ausstattung mit Kalium, Kalzium, Schwefel und Magnesium finden die Besucher in mehreren Becken. Auch in einer 45-Grad-Gradiersauna rieselt die gesundheitsfördernde Sole über Schwarzdornreisig. Es gibt eine russische Banja, eine überdachte Freiluftliegehalle und einen Pool.

Um mehr Urlauber anzulocken, soll neben der Therme ein Vier-Sterne-Hotel mit 120 Betten entstehen. Es gebe bereits Verhandlungen mit Investoren, heißt es aus dem Rathaus. Die dürften sich nach der Verleihung des Bad-Titels nun leichter führen lassen. Denn laut Statistik entfallen rund 40 Prozent aller Übernachtungen im Rahmen eines Urlaubs auf eines der 330 Heilbäder. Bad Belzig gehört jetzt dazu. Claus-Dieter Steyer

Mehr Informationen im Internet:

www.steintherme.de

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