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Verladestation. Am Bauhafen (rechts) machten Schiffe fest, die das Erdreich aus dem neuen Tunnel der U5 abtransportierten.

© Paul Zinken/dpa

Dampfer in der Innenstadt: Bau-Hafen am Humboldtforum könnte Daueranlegestelle werden

Der Hafen gegenüber vom Humboldtforum wurde für den U-Bahnbau gebraucht. Jetzt könnte er zur dauerhaften Dampferanlegestelle werden.

Er war als Bauhafen entstanden – jetzt kann aus dem Provisorium am Humboldtforum eine Daueranlegestelle für die Personenschifffahrt werden. Der Reedereiverband habe den Antrag gestellt, den Bauhafen weiter zu nutzen, sagte der Sprecher der Senatsverkehrsverwaltung, Martin Pallgen. Dem stehe die Verwaltung „nicht im Weg“. Kein Wunder, denn dann würde man nach Tagesspiegel-Informationen Abbruchkosten in Höhe von zwei bis drei Millionen Euro sparen.

Das Provisorium war für den Streckenbau der U-Bahn-Linie U 5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor entstanden. Von dort wurde per Schiff umweltgerecht das beim Bohren der beiden 1600 Meter langen Tunnelröhren zu Tage geförderte Erdreich zu einer Deponie transportiert. So ersparte man der Innenstadt tausende von Lastwagenfahrten. Rund eine Million Euro hatte der Hafen gekostet.

Verkehrssicherheit ist unzureichend

Er war im Planfeststellungsverfahren für den U-Bahn-Bau 2011 befristet genehmigt worden – mit der Auflage, ihn wieder „zurückzubauen“, wenn die Transporte abgeschlossen sind. Auch die meisten Teile der Tunnelbohrmaschine „Bärlinde“ waren nach dem Ende der Bohrungen über den Hafen verschickt worden.

Jahrelang habe sich kein anderer Betreiber für die Anlage gefunden, sagte Pallgen. Erst jetzt liege ein Antrag des Reedereiverbandes beim Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA)des Bundes vor, das für die Bundeswasserstraße Spree zuständig ist.

Sollte das WSA eine positive Entscheidung für eine Anlegestelle in Aussicht stellen, würde die Verwaltung sofort die BVG von der Rückbaupflicht befreien, sagte Pallgen. Nach einer dann erteilten Genehmigung durch das WSA werde die Befreiung dauerhaft erfolgen. Die Verwaltung begrüße jedenfalls eine Nachnutzung als ständige Anlegestelle.

Allerdings müsste dann auch noch ein wenig weiter gebaut werden: Der Uferbereich ist nicht gestaltet, und auch die Verkehrssicherheit ist nach Pallgens Angaben noch unzureichend. Der kleine Ausbau wäre aber immer noch billiger als der Rückbau. Ob der Senat sich an den Ausbaukosten beteiligten würde, ließ Pallgen offen.

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