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Die Avus (A 115) soll sechsspurig werden.

© Mike Wolff

Infrastruktur in Berlin: Autobahnausbau: Die Avus soll sechsspurig werden

Auf Wunsch des Bundesverkehrsministeriums meldet Berlin den Ausbau der Autobahn A 115 an. Das könnte auch Konsequenzen für den Grunewald haben.

Die Avus (A 115) in Berlin soll ihr Nadelöhr verlieren. Die zwischen dem Kreuz Zehlendorf und dem Hüttenweg immer noch zweispurige Autobahn soll auch dort drei Streifen je Richtung erhalten – auf Wunsch des Bundesverkehrsministeriums. Der Ausbau steht jetzt in der Anmeldeliste für den Bundesverkehrswegeplan 2015, in den die Projekte aufgenommen werden, die der Bund für förderwürdig hält. Beschlossen ist der Bau damit aber noch nicht.

Der Verkehrswegeplan ist seit Jahren chronisch unterfinanziert. Das Bundesverkehrsministerium habe Berlin aufgefordert, den sechsstreifigen Ausbau der Avus auch auf diesem Abschnitt anzumelden, teilte die Senatsverkehrsverwaltung jetzt mit. Berlin sei so mit der Anmeldung der „Weisung“ aus dem Bundesverkehrsministerium gefolgt – unabhängig von der eigenen Einschätzung der Bedeutung dieses Vorhabens. Berlin selbst hatte den Ausbau nicht beantragt.

Der Bund habe seine Forderung damit begründet, dass der Ausbau bereits im Bundesverkehrswegeplan 2003 und im sogenannten Bedarfsplan 2004 enthalten war, teilte die Verkehrsverwaltung weiter mit. Der aktuelle und seit der letzten Bewertung gestiegene Verkehr rechtfertige den Ausbau auf sechs Streifen.

Wie viel Wald weichen müsste, ist noch unklar

Zudem würde eine Lücke zwischen zwei bereits bestehenden sechsstreifigen Abschnitten geschlossen. Die Avus ist vom Dreieck Funkturm bis zur Anschlussstelle Hüttenweg sechsspurig, auf Brandenburger Gebiet ist das Verbindungsstück zum Dreieck Nuthetal nach der Wende ebenfalls auf sechs Fahrspuren erweitert worden; das Dreieck Nuthetal wurde für 34 Millionen Euro umgebaut.

Wie viel Wald dem Ausbau auf dem Reststück in Berlin weichen müsste, steht nicht fest. Der Ausbau könne gegebenenfalls „in Bestandslage“ erfolgen, heißt es bei der Verkehrsverwaltung, die die Ausbaumöglichkeit geprüft hat. Zusätzliche Flächen neben der Autobahn müssten dann nicht beansprucht werden. Die zusätzlichen Spuren ließen sich auch gewinnen, wenn der Mittelstreifen und die dort sehr breite Standspur schmaler gemacht würden, sagen Experten.

Keine Angaben zu den Kosten

Angaben zu den Kosten gibt es noch nicht. Ein Abschnitt des vorgesehenen Ausbaubereichs ist erst in den Jahren 2011/12 aufwendig erneuert worden. Damals war die Avus von der Anschlussstelle Spanische Allee bis zum Funkturm für 28 Millionen Euro grundsaniert worden. Ein sechsspuriger Ausbau stand nicht zur Diskussion. Der Berliner ADAC wies darauf hin, dass der Ausbau auf sechs Streifen nur sinnvoll sei, wenn er nicht nur bis zum Kreuz Zehlendorf, sondern nahtlos weiter bis zur Landesgrenze erfolge, wo auf Brandenburger Gebiet der sechsstreifige Abschnitt beginne. Und gleichzeitig müsse auch das Dreieck Funkturm so umgebaut werden, dass der Verkehr von der Avus in jede Richtung zweispurig auf die Stadtautobahn geführt werden könne.

Den beantragten Umbau des Dreiecks hat das Bundesverkehrsministerium nicht in die Anmeldeliste aufgenommen. Verbesserungen sollen aber aus Erhaltungsmitteln finanziert werden.

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