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Der brennende Wagen des AfD-Schatzmeisters Frank-Christian Hansel wurde in der Nacht zu Montag von einem Passanten entdeckt.

© AfD-Fraktion

Dritter Fall binnen vier Wochen: Auto von Berliner AfD-Schatzmeister ausgebrannt

In Berlin häuft sich die Zahl der mutmaßlichen Attacken auf Politiker der AfD. Betroffen diesmal: Vorstandsmitglied Frank-Christian Hansel.

In der Nacht zu Montag ist das Auto des AfD-Schatzmeisters Frank-Christian Hansel ausgebrannt. Das bestätigte Hansel auf Nachfrage. Demzufolge sei er von der Polizei gegen vier Uhr aus dem Bett geklingelt worden.

Ein Passant hatte das Feuer in der Eisenacher Straße in Schöneberg bemerkt und die Rettungskräfte alarmiert, erklärte Hansel weiter. Beschädigt wurden auch zwei links und rechts von Hansels Wagen geparkte Fahrzeuge.

Hansel geht, genau wie AfD-Fraktionschef Georg Pazderski, von einem gezielten Anschlag aus. „Es erschreckt mich, dass solche Fälle in Berlin scheinbar zur Gewöhnungssache werden“, erklärte er und sprach auf Twitter von „linken Gewaltorgien“. Pazderski bezeichnete den Vorfall als „abstoßende Tat“, sprach von „linkem Terror“ und warf der politischen Konkurrenz vor, Vorfälle wie diesen nicht ausreichend genug zu verurteilen.

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„Die geistigen Brandstifter werden sich nicht selbst anzeigen“, erklärte Pazderski und fügte hinzu: „Trotz Hetze und Gewalt lässt sich die AfD nicht einschüchtern.“ Ähnlich hatte sich Pazderski zuletzt in Reaktion auf die erneute Absage des Landesparteitags der Berliner AfD geäußert.

Die Polizei teilte mit, weder ein Brandanschlag noch eine politische Tatmotivation könne ausgeschlossen werden. Der Polizeiliche Staatsschutz übernahm noch vor Ort die Ermittlungen.

Bekennerschreiben aufgetaucht

Tatsächlich ist ein politisch motivierter Brandanschlag wahrscheinlich. In der Nacht zum 10. März war das Auto des kommissarischen Landesvorsitzenden der Berliner AfD, Nicolaus Fest, ausgebrannt. Die Ermittlungen laufen. Ebenfalls ausgebrannt ist der Wagen von Marianne Kleinert, AfD-Bezirksverordnete in Lichtenberg. Auf der auch von Linksextremisten genutzten Plattform Indymedia.org bekannten sich die anonymen Verfasser eines Beitrags unter dem Titel „Marianne Kleinert hat mitgeschossen“ zu der Tat.

Unter dem Titel „Curio hat mitgeschossen“ hatten sich dort ebenfalls unbekannte Täter Anfang März zu einer Attacke auf das Wohngebäude von Gottfried Curio, einem Berliner Bundestagsabgeordneten der AfD, bekannt. Auch in diesem Fall laufen die Ermittlungen des Polizeilichen Staatsschutzes. Curio wie Kleinert wurde in den Beiträgen vorgeworfen, mit ihrer Politik Täter wie den der rassistisch motivierten Morde von Hanau zu ermutigen.

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