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Tilla Durieux Porträt-Aufnahme, Fotograf: Alex Binder, Berlin, 1925 - 1927 Akademie der Künste [AdK], Berlin, Tilla-Durieux-Archiv 248_005

© Akademie der Künste Berlin, Tilla-Durieux-Archiv 248_005/Alex Binder

Aus unserem Weekender-Newsletter: Neun Tipps fürs Wochenende in Berlin

+++ Berliner Theatertreffen+Weltstar Tilla Durieux + Legendäre Bratwürste + Hommage an Joseph Roth + „Intersonanzen“ in Potsdam + Filme unter Sternenhimmel +++ 

Jeden Donnerstag bietet der „Weekender“-Newsletter Tipps zum Ausgehen und zum gemütlichen Daheimbleiben – eine handverlesene Auswahl persönlicher Empfehlungen unserer Kulturredakteur:innen. Das sind die Tipps für das Wochenende.

Rausgehen für… 

1 Bühne

In diesem Jahr findet das Berliner Theatertreffen zum 60. Mal statt, Hauptspielort ist das Haus der Berliner Festspiele. Eine Kritikerjury wählte die zehn besonders bemerkenswerten Inszenierungen aus dem deutschsprachigen Raum aus. Dazu kommt ein umfangreiches Extra-Programm. Zur Eröffnung zeigte das Münchner Residenztheater „Das Vermächtnis“ von Matthew Lopez. Siebeneinhalb Stunden realistisches Erzähltheater. „Nichts Performatives, Überschriebenes, kein Kunstwille, der sich in den Vordergrund stellt“, schreibt mein Kollege Rüdiger Schaper über das Stück – und weiß, was das Theatertreffen außerdem auszeichnet. Den Text dazu finden Sie hier.

Berliner Theatertreffen, bis 29.5., diverse Preiskategorien, zahlreiche Veranstaltungen sind kostenfrei, zum Spielplan

2 Kunst

Als Figur der Theater- und Filmgeschichte gilt die legendäre Tilla Durieux (Foto oben) allemal. Aber wer weiß, dass die Durieux – und nicht Sarah Bernhardt, die Duse oder gar Marilyn Monroe – die wohl meist porträtierte Schauspielerin der Kunstgeschichte war? Die von der Wiener Kuratorin und Durieux-Expertin Daniela Gregori vom Leopold Museum Wien nun in aktualisierter Form nach Berlin ins Kolbe Museum gebrachte Präsentation ist mit ihren 200 Exponaten ein Ereignis. Peter von Becker hat die Ausstellung besucht und hier darüber geschrieben.

„Tilla Durieux. Eine Jahrhundertzeugin und ihre Rollen“, Georg Kolbe Museum, bis 20.8., Eintritt 5 bis 8 Euro

3 Bratwürste

Bärlauch oder Zitronengras, Wildschwein oder Lamm: Die Berliner Fleischer erfinden neue Füllungen und sorgen für handwerklich hergestellte Klassiker. Wermutstropfen für eingefleischte Fans: Die Berliner Bratwurstmeisterschaft fällt auch dieses Jahr aus. Zum Trost hat unser Genussressort recherchiert, wo es Berlins beste Bratwürste gibt. Hier finden Sie die Favoriten (T+).

Drinbleiben für...

1 Literatur

Hugo Hamilton
Hugo Hamilton

© Marc O'sullivan

Der irische Schriftsteller Hugo Hamilton erzählt, wie eine Ausgabe von Joseph Roths Roman „Die Rebellion“ vor den Flammen der Nazis gerettet wird und eine Welle des Widerstands in Gang setzt. Sein Roman ist eine Verbeugung vor Roth, insbesondere auch dem Schicksal seiner Frau Friederike. Und nicht zuletzt erinnert er an die Kraft der Literatur, an ihre Widerständigkeit. Denn es hat lange gedauert, bis man in Deutschland wieder der verbrannten Dichter gedachte. „Wenn ein Buch vor dem Feuer gerettet wird, werden auch Menschen gerettet“, schreibt Hamilton in seinem Nachwort. Die Hoffnung, auch davon kündet „Echos der Vergangenheit“, lässt sich nicht einfach verbrennen. Die gesamte Rezension meines Kollegen Gerrit Bartels‘ finden Sie hier.

Hugo Hamilton: Echos der Vergangenheit. Roman. Aus dem Englischen von Henning Ahrens. Luchterhand Verlag, München 2023. 286 Seiten, 22 Euro

2 Pop

Nick Nuttall ist ein Brite, der in Berlin lebt. Viele Jahre war er Kommunikationschef bei UN-Projekten wie dem Pariser Klimaabkommen. Nun bringt er sein erstes Album heraus – mit 65. Die zehn Lieder des Albums, die Nick Nuttall, eingebettet in den melodiösen Popsound seiner Band, mit jugendlich heller Stimme intoniert, sprechen in der Tat von einem weiten Horizont. Wichtiger als eine kritische Botschaft ist dem Musiker ein gutes Lied. Redakteurin Gunda Bartels hat sich mit Nick Nuttall über seine Musik unterhalten, den Text können Sie hier lesen (T+). Dazu noch ein Extra-Rausgeh-Tipp: Am heutigen Freitag, 19 Uhr, stellt Nick Nuttall das Album auf der Freilichtbühne Weißensee vor. Es gibt noch Karten (17 Euro)!

Nick Nuttall, „Just Because Some Bad Wind Blows“, Reptiphon/Broken Silence

3 Comic

Yoga, Karate, Radfahren, Joggen – ihr ganzes Leben hat US-Comic-Star Alison Bechdel Sport getrieben. In ihrer unlängst auf Deutsch erschienenen autobiografischen Graphic Memoir „Das Geheimnis meiner Superkraft“ blickt sie auf die über die Jahrzehnte immer wieder wechselnden Ausdrucksformen ihres eigenen Bewegungsdrangs. Und zeichnet nebenbei auch eine kleine Kulturgeschichte des individuellen Freizeitsports – das Spektrum reicht von alpinen Skifahrten über Hometrainer-Einheiten und Yoga-Sessions bis hin zu langen Rad- und Bergtouren. Die ausführliche Rezension von Nadine Lange finden Sie hier.

Alison Bechdel: Das Geheimnis meiner Superkraft. Graphic Novel. Übersetzt von Thomas Pletzinger und Tobias Schnettler, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2023, 240 S., 30 Euro

Zugabe für...

1 Ausflug

Das Musikfest „Intersonanzen“ lädt zu klangvollen Experimenten ein.
Das Musikfest „Intersonanzen“ lädt zu klangvollen Experimenten ein.

© Ensembles for New Musik Tallinn/Rene Jakobson

Bereits zum 23. Mal findet das Brandenburgische Fest der Neuen Musik „Intersonanzen“ statt. Wer musikalische Eindrücke gewinnen oder vertiefen möchte, kann aus einer Fülle von Veranstaltungen wie Aktionen, Performances, Konzerten oder Symposien ein passendes Format für sich wählen. Beispielsweise wird erstmals eine RadKlangTour angeboten. Außerdem gibt es am Ende eines jeden Tages Diskursgespräche unter dem Titel „Neue Musik im Diskurs“ geben, bei denen Künstler Gelegenheit haben, ihre Arbeit einem interessierten Publikum ausführlicher zu erklären. Mehr über das Programm der „Intersonanzen“ erfahren Sie in diesem Text von PNN-Kollegin Alicia Rust.

„Intersonanzen“, bis 22.5., diverse Veranstaltungsorte in und um Potsdam, zum Programm

2 Open Air

Immer mehr Freiluftkinos rollen dieser Tage ihre Leinwände aus und läuten damit den Sommer ein. Unter freiem Himmel und bei hoffentlich sommerlichen Temperaturen lässt sich Film gleich nochmal anders erleben. So auch im Freiluftkino Rehberge im Wedding, das seit wenigen Tagen wieder Platz für bis zu 1500 Zuschauer:innen bietet. Am heutigen Freitagabend wartet mit „Tár“ gleich ein vielfach ausgezeichnetes Werk; in den kommenden Tagen werden unter anderem Steven Spielbergs „Die Fabelmans“ und Fatih Akins „Rheingold“ gezeigt. Und das alles in grünem Park-Ambiente, unter dem Sternenhimmel. Filmstart ist immer zwischen 21.15 und 21.30 Uhr, Einlass je 30 Minuten früher. (rom)

Freiluftkino Rehberge, im Volkspark Rehberge/Wedding, zum Programm und Online-Ticketshop

3 Kids

Liebevoll erzählt das Stück „Neeweißnicht und Rosenrot im Theater Zitadelle von zwei Schwestern: Die eine weiß nicht so ganz, die andere ist sich dafür umso sicherer. Wie sich schon erahnen lässt, basiert das Stück auf dem bekannten Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“ der Brüder Grimm. Neben menschlichen Schauspielerinnen werden auch die mit Sorgfalt handgefertigten Theaterfiguren von Mechtild Nienaber die Bühne bevölkern. Kinder ab vier Jahren erfahren in dem Märchen über die Kindheit der Geschwister, welche der Schwestern Bärtram, den Prinzen heiratet, und ob das überhaupt passiert, wo eigentlich dieser Zwerg herkommt und dass Neeweißnicht am Ende doch mehr weiß, als sie dachte. (tsr)

„Neeweißnicht und Rosenrot“, Theater Zitadelle, 21.5. 16 Uhr, ab 4 Jahren, 7,50-9 Euro, zum Online-Ticketshop

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