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Weg aus Berlin. Hape Kerkeling lebt wieder in Nordrhein-Westfalen.

© imago images/Future Image

Update

„Atmosphäre deutlich homophober geworden“: Hape Kerkeling ist wegen Schwulenfeindlichkeit aus Berlin weggezogen

In der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ erklärt der Komiker, warum er mit seinem Mann wieder im Rheinland lebt. Sie hätten Berlin „schweren Herzens verlassen“.

| Update:

Der Komiker Hape Kerkeling hat seinen Abschied von Berlin mit zunehmender Schwulenfeindlichkeit erklärt.

In der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ sprach die Moderatorin den 58-Jährigen am Donnerstagabend darauf an, dass er mit seinem Mann ins Rheinland gezogen sei – „und der Grund war tatsächlich auch die Situation hier in Berlin?

„Die Atmosphäre ist deutlich homophober geworden, ja“, antwortete Kerkeling. „Und dementsprechend haben wir uns dafür entschieden, Berlin schweren Herzens zu verlassen und nach Köln zurückzugehen, was wir auch bisher nicht bereut haben.“ Kerkeling ist mit seinem Mann bereits 2017 ins Rheinland gezogen. In früheren Interviews hatte er selbst Bonn als Wohnort genannt.

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Illner schilderte ihren Eindruck, trotz liberaler Gesetze gebe es mehr „Radikalität auf den Straßen“. Er habe manchmal das Gefühl, „dass wir in einer ähnlichen Zeit leben wie in der Weimarer Republik“, sagte Kerkeling dazu. „Auch da gab es doch diesen Fortschritt.“

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Der Entertainer verwies dabei auf den Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld, der damals bereits die strenge Unterscheidung in zwei Geschlechter infrage gestellt hatte.

Es sei auch kein Problem gewesen, transgender zu sein, und habe erste Geschlechtsumwandlungen gegeben. „Alles das war völlig unproblematisch Anfang der 20er-Jahre“, sagte Kerkeling.

„Es gab sogar die Idee für ein Verpartnerungsgesetz, auch das gab es schon in der Weimarer Republik“, sagte der Entertainer.

Zugleich komme es ihm so vor, als befinde sich die Gesellschaft heute „am Vorabend von etwas, was ich jetzt nicht dringend erleben möchte“, sagte Kerkeling weiter – eine Anspielung auf den Nationalsozialismus, der auf die Weimarer Republik folgte.

Berlins Queerbeauftragter beklagt homophobe Gewalt

Erst kürzlich hatte der neue Queerbeauftragte des Berliner Senats, Alfonso Pantisano, im Tagesspiegel-Interview seine Sorgen über homophobe Attacken in der Hauptstadt zum Ausdruck gebracht. Er gehe „mit einem mulmigen Gefühl“ zum CSD an diesem Sonnabend, sagte Pantisano.

Der Christopher Street Day ist zugleich Demonstrationszug für queere Rechte und große Freiluftparty. Die Polizei hat inzwischen angekündigt, die Sicherheitsmaßnahmen insbesondere auch bei der Abreise zu verstärken.

Illners Sendung widmete sich dem Thema „Freiheit nur für meine Meinung – müssen wir wieder streiten lernen?“. Dabei ging es auch um Fragen von Gendersprache, Cancel Culture und Wokeness. Kerkeling würdigte eine gestiegene Sensibilisierung für Diskriminierungen, warnte jedoch davor, die Kunstfreiheit einzuschränken. Um die Mehrheit der Gesellschaft für Veränderungen zu gewinnen, müsse man „gemächlichen Schrittes vorangehen“.

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