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Nuranov in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft in der Berliner Kiefholzstraße.

© Alena Schmick für den Tagesspiegel

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Asylbescheid gegen Sex?: Der einsame Kampf eines schwulen Flüchtlings in Berlin

Dimitri Nuranov flieht aus dem Nordkaukasus nach Berlin. In seiner Heimat droht ihm der Tod. Deutsche Behörden glauben ihm nicht. Er sagt, sie sind korrupt. Stimmt das? Eine Spurensuche.

Am 23. Juni 2017 fliegt Dimitri Nuranov (Name von der Redaktion geändert) von Moskau nach Berlin-Schönefeld. Er hat kein Visum. Doch die Bundespolizisten im Terminal winken ihn einfach durch, wollen nicht einmal seinen Pass sehen. Also läuft Nuranov mit seinem Koffer zum S-Bahnhof, steigt in die S9 und sucht sich auf dem ausgehängten Netzplan eine Station in der Stadtmitte aus. Am Alexanderplatz verlässt er die Bahn und läuft über eine Stunde durch die Gegend, bis er einen Polizisten sieht. Nuranov geht auf ihn zu und sagt ein einziges Wort. Er hat es vorher dutzendfach gegoogelt: „Asyl“.

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