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Bereit für ultraschnelles Netz: Fünf Euro im Monat, so die Idee der Politik, sollen die Mieter dazu beitragen.

© Sina Schuldt/dpa

„Antragsflut“ auf Glasfaseranschlüsse: Berlins Bezirke brauchen dringend mehr Personal

Bis zum Jahr 2030 soll in Berlin jeder Haushalt ans Glasfasernetz angeschlossen sein. Damit das klappt, braucht es rund 60 zusätzliche Stellen.

Um den Glasfaserausbau in Berlin bis 2030 voranzutreiben, brauchen die Bezirke mehr Personal. Minimum 60 zusätzliche Stellen seien nötig, um die zu erwartende „Antragsflut“ bewältigen zu können, sagte Oliver Igel (SPD), Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick, am Mittwoch im Berliner Abgeordnetenhaus. Auf Antrag der CDU-Fraktion hatte sich der Ausschuss für Digitalisierung und Datenschutz mit dem Stand des Breitbandausbaus in Berlin befasst.

Klar ist: Um das in der 2021 beschlossenen Gigabit-Strategie des Senats festgehaltene Ziel, bis 2030 jeden Berliner Haushalt mit einem Glasfaseranschluss auszustatten, zu erreichen, bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung.

Zwar bezifferte Sebastian Askar, kommissarischer Referatsleiter bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, den Ausbaustand gigabitfähiger Leitung am Mittwoch auf „deutlich über 90 Prozent“. Er räumte aber ein: „Bis 2030 müssen wir noch 85 bis 90 Prozent der Stadt anfassen, um Glasfaser zu legen.“

Ursache dafür sind sogenannte Koaxialkabel, wie sie unter anderem für den Empfang von Kabel-Fernsehen in großen Teilen der Stadt verlegt sind. Weil ihre Leistungsfähigkeit beschränkt ist und der Datenverbrauch pro Haushalt in Zukunft weiter steigen dürfte, gelten Glasfaseranschlüsse in der Fachwelt schon als bald alternativlos. Aktuell sei ihr Anteil jedoch noch „relativ gering“, sagte Askar. Laut Igel dürfte sich die Zahl der Anträge auf Anschluss in den kommenden Jahren vervielfachen - jedes Jahr aufs Neue.

Um mit dem Ausbau zügig voranzukommen und die von den Telekommunikationsanbietern gestellten Anträge auf Verlegung rasch bearbeiten zu können, sei zusätzliches Personal vor allem in den Bezirken nötig, erklärte auch Askar. Er rief außerdem dazu auf, Genehmigungsverfahren effizienter zu gestalten. Dazu gehöre auch, die Bearbeitung in den Bezirken zu harmonisieren. Dort gebe es eine „große Breite unterschiedlicher Vorgehensweisen“, sagte Askar.

Zur Anhörung geladene Vertreter der Deutschen Telekom sowie des Breitbandanbieters DNS:NET lobten die Berliner Verwaltung. „Die Zusammenarbeit mit den Bezirken funktioniert sehr gut“, sagte Daniel Knohr, Referent von DNS:NET. Alexander Vogler, als Leiter Technik der Niederlassung Ost für die fünf ehemalig ostdeutschen Länder und Berlin zuständig, erklärte: „Berlin hat mit Abstand den höchsten Versorgungsgrad im ganzen Bund“ Antragsstellung und Abwicklung funktioniere „hoch digitalisiert“.

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