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Der Angeklagte muss sich wegen mutmaßlichem Mord verantworten.

© Paul Zinken/dpa

Anleitung zur Schlachtung eines Menschen gefunden: Ermittler schildern Details im mutmaßlichen Kannibalismus-Fall

Im Prozess um den Mord mit Kannibalismus-Verdacht haben Ermittler ausgesagt. Sie fanden im Haus des Verdächtigen das Blut des Opfers, Knochensäge und Messer.

Im Mordprozess gegen einen Lehrer haben Ermittler über Indizien berichtet, die zum Verdacht auf Kannibalismus führten. In der Wohnung des 41-Jährigen seien Blut des Opfers, eine Knochensäge und ein Schlachtermesser entdeckt worden, berichteten Polizisten am Donnerstag vor dem Berliner Landgericht.

Der Angeklagte habe damals zunächst gelassen gewirkt und erklärt, er wisse nicht, wozu er sich äußern sollte. Im Laufe der Durchsuchung seiner Wohnung sei der Mann allerdings immer nervöser geworden und habe sogar versucht, Beweismittel verschwinden zu lassen.

Der Angeklagte soll im September 2020 einen 43 Jahre alten Mann umgebracht haben, um durch die Tötung sexuelle Befriedigung zu erlangen und Teile der Leiche zu essen. Der Deutsche habe das Opfer laut Ermittlungen nur wenige Stunden zuvor über ein Dating-Portal kennengelernt. Auf bislang unbekannte Weise soll er den 43-Jährigen getötet, die Leiche anschließend noch in seiner Wohnung in Berlin-Pankow zerteilt und Leichenteile an verschiedenen Orten in der Stadt abgelegt haben.

Die Staatsanwaltschaft geht von einer „sadistisch-kannibalistisch geprägten sexuellen Tatmotivation“ aus. Der Angeklagte schweigt bislang.

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Das Opfer galt wochenlang als vermisst. Als Spaziergänger zwei Monate nach dem Verschwinden des Monteurs einen menschlichen Knochen fanden, war die Polizei dem mutmaßlichen Täter bereits auf der Spur. „Der Fall ging im September als Vermisstensache los“, sagte die Ermittlungsführerin als Zeugin. Handy-Verbindungsdaten seien ausgewertet und der Taxifahrer ausfindig gemacht worden, der den 43-Jährigen in der Nacht zum 6. September in Berlin-Lichtenberg abgeholt habe. Die Zieladresse sei ermittelt worden. Spürhunde hätten zur Wohnung des Verdächtigen geführt.

Ein Polizist sagte, der Angeklagte habe ihn ablenken wollen. „Er griff sich drei Zettel aus einer Kiste, die wir schon weggestellt hatten.“ Bei den Papieren habe es sich um zwei Anleitungen gehandelt - die eine zur Herstellung von K.o.-Tropfen, die andere zur Entmannung und Schlachtung eines Menschen. Aus dem im Prozess verlesenen Chat der beiden Männer ging hervor, dass der Lehrer dem Monteur bei der Verabredung eine „Cola mit Zusatz“ vorgeschlagen habe. Die Verhandlung wird am 24. August fortgesetzt. (dpa)

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