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AfD-Chef Bernd Lucke

© Reuters

Bernd Lucke bei "Berliner Wirtschaftsgesprächen": AfD tritt auf, Kritiker treten aus

AfD-Chef Bernd Lucke sprach bei den „Berliner Wirtschaftsgesprächen“. Dem SPD-Abgeordneten Lars Oberg war das zu viel: Er trat aus dem Verein aus, dem an führender Stelle auch Thilo Sarrazin angehört. Die AfD dagegen lobt die „mutige Haltung der Veranstalter“

Auseinandersetzungen ist man bei den „Berliner Wirtschaftsgesprächen“ gewohnt – schließlich sitzt Ex-Finanzsenator Thilo Sarrazin dort im Vorstand. Dass der SPD-Abgeordnete Lars Oberg nun aber seinen Austritt aus dem Verein angekündigt hat, hängt mit einem anderen umstrittenen Politiker zusammen: Bernd Lucke, dem Chef der Euro-kritischen „Alternative für Deutschland“ (AfD). Lucke referierte am Mittwochmorgen vor rund 60 Teilnehmern in einem Restaurant unweit des Reichstagsgebäudes zur Europapolitik. Am Dienstag hatte sich Oberg darüber per Twitter beklagt und Konsequenzen angekündigt: „Berliner Wirtschaftsgespräche geben Lucke und der AfD ein Podium. (...) Zeit auszutreten.“ Mit Oberg erklärte auch der Unternehmer Johannes Stahl seinen Austritt.

Rudolf Steinke, der geschäftsführende Vorstand der „Wirtschaftsgespräche“, zeigte sich davon unbeeindruckt: „Wir lassen uns unsere Einladungspolitik nicht vorschreiben.“ Das Gespräch mit Lucke sei „sehr sachlich“ verlaufen, 30 Minuten habe der AfD-Chef über den Euro referiert, danach habe es eine „lebhafte Diskussion“ gegeben. Götz Frömming, der Pressesprecher der Berliner AfD, lobte die „mutige Haltung der Veranstalter“, die sich in der Frage der Einladung von Lucke nicht hätten beirren lassen: „Demokratie lebt vom Gespräch und der Auseinandersetzung gerade auch mit kontroversen Positionen. Wer dies verweigert, stellt sich selbst kein gutes Zeugnis aus.“

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