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Mit Blick auf die Steuererklärungen sagte von Lützow, das sei für ihn "ein Buch mit sieben Siegeln".

© Soeren Stache/dpa

"Ein Buch mit sieben Siegeln": AfD-Abgeordneter von Lützow gesteht Fehler bei Steuermeldung

Der AfD-Landtagsabgeordnete soll mehrere Steuererklärungen nicht fristgerecht abgegeben haben. Er begründet seine Fehler mit Überforderung.

Der Brandenburger AfD-Landtagsabgeordnete Daniel Freiherr von Lützow hat im Prozess wegen Steuerhinterziehung eingeräumt, Fehler bei seinen Steuererklärungen gemacht zu haben. Dadurch blieben ihm mehrere Jahre lang Steuerschulden von rund 53.000 Euro erspart. "Ich habe das gemacht, das tut mir tierisch leid", sagte der 46-Jährige am Dienstag im Potsdamer Amtsgericht.

Laut Anklage soll von Lützow als Betreiber eines Transport- und Kurierdienstes zwischen Mai 2015 und Mai 2017 drei Umsatzsteuer- und zwei Einkommenssteuer-Erklärungen nicht fristgerecht abgegeben haben. Dadurch seien insgesamt rund 53.000 Euro Steuern nicht veranschlagt worden. Zwar habe von Lützow nachgezahlt, es stehe aber noch ein Steuerschaden von rund 23.000 Euro offen.

"Ich zahle ab, monatlich, das was ich kann", sagte er vor Gericht. "Es ist peinlich genug, dass mir das passiert ist."

Der Politiker begründete die Fehler mit Überforderung. Erst sein Bundeswehreinsatz im Kosovo, dann habe er im Zeitschriftenladen der Mutter seiner Frau ausgeholfen und sich mit dem Transport von Kleintieren selbstständig gemacht.

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"Irgendwann ist Resignation eingetreten", sagte er. Anfang 2019 war von Lützow der Betrieb wegen der Steuerschulden untersagt worden. Nach der Wahl im September 2019 zog er dann in den Brandenburger Landtag ein.

Mit Blick auf die Steuererklärungen sagte von Lützow, das sei für ihn "ein Buch mit sieben Siegeln". Er habe sich Hilfe bei einem Steuerberater geholt und alles nachgereicht. Der 46-Jährige hatte Widerspruch gegen einen Strafbefehl von 200 Tagessätzen mit je 150 Euro eingelegt. Daher kam es nun zum Prozess. Das Gericht will in der kommenden Verhandlung am 15. Juni seinen Steuerberater hören. (dpa)

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